Mannheim

Räte machen Tempo beim Nationaltheater

Konzept für Ausweichspielstätten kommt im Herbst – Mittel für weitere Planungen genehmigt

19.07.2018 UPDATE: 20.07.2018 06:00 Uhr 1 Minute, 17 Sekunden
Nationaltheater Mannheim

Das Nationaltheater in Mannheim. Foto: dpa

Von Olivia Kaiser

Mannheim. Mit den 80 Millionen vom Bund für die Sanierung des Nationaltheaters in der Stadtkasse, empfahlen die Mitglieder des Hauptausschusses des Mannheimer Gemeinderat einstimmig die Sanierung. Der formale Beschluss erfolgt in der nächsten Sitzung des Gremiums am Dienstag, 24. Juli. Der positive Bescheid ist nicht überraschend, aber wichtig. Denn die generelle Zustimmung bereitet den Weg für die weiteren Planungen, die jetzt laut Oberbürgermeister Peter Kurz zügig erfolgen müssen. "Weiteres Zuwarten macht es weder einfacher, noch billiger", so Kurz. "Wir können noch dieses Jahr eine genehmigungsreife Planung auf den Weg bekommen."

Damit es planungstechnisch weitergehen kann, wurden Mittel von über 1,126 Millionen Euro genehmigt. Zentraler Baustein dabei ist auch ein Konzept für die Ausweichspielstätten der drei Sparten Schauspiel, Oper und Tanz. Denn erst wenn klar ist, welche Spielstätten wann in Betrieb genommen werden können, kann der zeitliche Aspekt in die Planungen einfließen. Im Herbst soll dem Gemeinderat das Konzept vorgelegt werden.

Die Sparte Schauspiel könnte im ehemaligen Kino des Benjamin-Franklin-Village in Käfertal unterkommen. Gespräche mit der Stadt Ludwigshafen über die Nutzung des Pfalzbaus für die Sparten Oper und Tanz laufen bereits. Auch eine Anmietung des Rosengartens ist geplant. Für das Zentrallager kommen das Betriebsgelände der Firma Luschka + Wagenmann im Hafengebiet sowie Lagerhallen auf dem GE-Gelände in Frage. Probebühne und Orchesterprobenraum könnten im Probenzentrum Neckarau untergebracht werden, ebenso die Werkstätten für Maske und Requisite. Allerdings sind dann Umbauarbeiten notwendig.

Sämtliche Fraktionssprecher betonten ihre Freude und Erleichterung für die finanzielle Hilfe aus Berlin, machen aber auch deutlich, dass jetzt das Land am Zug sei. Derzeit werden die Kosten für die Generalsanierung sowie die Ertüchtigung und Betreibung der Interimsspielstätten auf 240 Millionen Euro geschätzt. Um diese Summe zu halten, wurde bei der Planung auf ein paar Dinge verzichtet. Darunter fallen eine Drehscheibe im Schauspielhaus, ein großformatiger LED-Bildschirm an der Außenfassade, neue Lagersysteme und die Neugestaltung des angrenzenden Parkplatzes. Für einzelne Vorhaben suche man deshalb Sponsoren, erklärte Achim Weizel (ML), Vorsitzender des Vereins "Freunde und Förderer des Nationaltheaters".

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