Kriminalität in Baden-Württemberg

Vorsicht Falle! Polizei warnt vor verkleideten Betrügern

Kleider machen Leute - und Uniformen Polizisten? Betrüger haben mancherorts eine neue Masche und verkleiden sich als Ordnungshüter. Hinschauen schützt.

05.08.2025 UPDATE: 05.08.2025 04:03 Uhr 1 Minute, 48 Sekunden
Polizist
Betrüger kommen auch in Uniform. (Symbolbild)

Karlsruhe. (dpa/lsw) Sie klingeln an der Haustür und machen Eindruck: Falsche Polizisten in täuschend echter Uniform oder ähnlicher Kleidung treiben mancherorts ihr Unwesen. Das Landeskriminalamt (LKA) beobachtet das Phänomen vereinzelt schon länger. Bei Heilbronn traten solche Betrüger nun verstärkt auf - die dortige Polizei spricht von einem neuen "Modus Operandi".

Das Problem: Nicht immer können Bürger auf die Schnelle erkennen, dass die Männer oder Frauen vor der Tür keine echte Dienstuniform tragen. Doch es gibt Wege, die falschen Polizisten zu entlarven.

Die perfide Masche der Täter 

Falsche Polizeibeamte am Telefon sind nach Angaben des baden-württembergischen Innenministeriums ein seit Jahren bundesweit bekanntes Betrugsphänomen. So behaupten die angeblichen Beamten etwa, dass Einbrecher es auf das Ersparte der Opfer abgesehen hätten. Es wird deshalb ein Termin vereinbart, damit Wertsachen abgeholt und angeblich "in Sicherheit" gebracht werden können. 

Neuer ist, dass Täter - wie im Juli gehäuft im Bereich Brackenheim (Kreis Heilbronn) - mitten am Tag in polizeiähnlicher Kleidung direkt an der Tür klingeln, teils gefälschte Polizeimarken zeigen, um mit obiger Masche an Wertsachen zu kommen. 

Ältere im Visier der Betrüger

Bundesweit haben es die Täter vor allem auf ältere Menschen abgesehen. So erbeuteten im norddeutschen Schleswig zwei verkleidete Uniformierte mit dieser Masche bei einem 84-Jährigen einen mittleren fünfstelligen Bargeldbetrag. Im nordrhein-westfälischen Borken klingelten im Juni angebliche Beamte in Uniform bei einem Rentnerpaar in der Nacht. Als der Hauseigentümer öffnete, drängten sie ihn ins Haus, fesselten die alten Leute und raubten sie aus.

Wie Betrüger an eine Uniform kommen

Uniformteile wie Schutzwesten oder Schutzwestenhüllen kann man im Online- und Einzelhandel kaufen. Dem LKA zufolge dürfen sie aber nicht mit Hoheitsabzeichen oder Landeswappen versehen sein. Kleidungsstücke mit dem Schriftzug "Polizei" dürfen nur verkauft werden, wenn der Käufer sich als Polizist ausweist. Der echten Uniform ähnelnde Kleidung gibt es aber auch als Faschingskostüm.

Wie man falsche Polizisten entlarvt

Polizisten tragen ganze Uniformen und nicht nur Einzelteile davon. "Achten Sie auf das gesamte Erscheinungsbild", empfiehlt das Innenministerium. Auch hat ein echter Polizist immer seinen Dienstausweis dabei.

Klingeln Uniformierte an der Haustür, sollte man sich immer den Dienstausweis zeigen lassen und im Zweifel bei der Behörde anfragen, ob die angebliche Amtsperson wirklich von dort kommt. 

Die Polizei bittet nicht um Geld 

Mit Unbekannten sollte man an der Haustür nach Empfehlung des LKA nur mit Gegensprechanlage oder vorgelegter Türsperre reden; oder durch die geschlossene Tür. 

Man sollte sich nicht unter Druck setzen lassen und auf keinen Fall persönliche Daten preisgeben oder die Unbekannten hereinlassen. Und erst recht niemals Geld oder Wertsachen herausgeben. "Die Polizei wird Sie niemals um Geldbeträge bzw. Wertsachen bitten", so das Ministerium.

Tipps zur Prävention gibt die Polizei auch im Internet mit Infos und Filmen. Auch verteilt sie Broschüren und Informationsblätter etwa in Läden oder bei Banken.