Heidelberg

OB appelliert für Gratis-ÖPNV an Stadträte

Trotz fehlender politischer Mehrheit gibt Würzner nicht auf.

04.07.2022 UPDATE: 05.07.2022 06:00 Uhr 1 Minute, 13 Sekunden
An vier Wochenenden fuhren alle kostenlos Bus und Bahn in Heidelberg. Foto: Rothe

Heidelberg. (shy) Oberbürgermeister Eckart Würzner hält an seiner Idee fest: Er will den kostenlosen ÖPNV für Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren ab Herbst. Das machte der OB im Rahmen einer Pressekonferenz am Montag noch einmal deutlich – und sagte auch: "Ich halte das für zwingend im Sinne der Klimaneutralität und der sozialen Gerechtigkeit."

Nach dem Vorbild der französischen Partnerstadt Montpellier wollte Würzner den Nahverkehr in Heidelberg stufenweise kostenlos anbieten. Bereits im Frühjahr konnte man auf Heidelberger Stadtgebiet an vier Samstagen ohne Ticket einsteigen – das war Stufe eins. Im Herbst sollte Stufe zwei folgen: kostenlose Fahrten für Unter-18-Jährige und ein 200-Euro-Zuschuss zum ÖPNV-Jahresticket für Über-60-Jährige. Stufe drei wäre dann ein Gratis-Nahverkehr für alle.

Allerdings fehlt Würzner schon für die Stufe zwei – also den kostenlosen Nahverkehr für Minderjährige ab September – die politische Unterstützung. Die Mitglieder im Ausschuss für Klimaschutz, Umwelt und Mobilität haben den Vorschlag von Würzner und seiner Verwaltung am vergangenen Mittwochabend mit breiter Mehrheit abgelehnt. Die endgültige Entscheidung trifft zwar der Gemeinderat, dort dürften die Mehrheiten aber ähnlich verteilt sein. "Ich finde es sehr schade, dass ein Teil des Gemeinderats beim kostenlosen Nahverkehr auf der Bremse steht", sagte Würzner am Montag.

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Gratis-ÖPNV löse einen Umstieg auf Bus und Bahn aus. Das habe die erste Stufe mit vier kostenlosen Samstagen bereits gezeigt. Auch das Neun-Euro-Ticket des Bundes werde deutschlandweit hervorragend angenommen. Würzner will sich deshalb weiter dafür einsetzen, dass es im Herbst ein attraktives Angebot für Jugendliche gibt. Es handele sich auch um eine soziale Entlastung, die in diesen Zeiten dringend geboten sei. "Wir werden im Herbst eine sehr herausfordernde Situation haben", warnte Würzner. Er appellierte: "Daher möchte ich die Gemeinderäte ermutigen, bei der zweiten Stufe des kostenlosen ÖPNV den Schritt nach dem Vorbild unserer Partnerstadt Montpellier zu wagen und nun die nächste Stufe bei der Einführung eines kostenlosen Nahverkehrs zu gehen."

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