Heidelberg

Eine Parklücke als Treffpunkt

Drei junge Menschen haben einen Begegnungsort in der Kirchstraße gebaut. Sie wollen die Initiative noch bekannter machen.

22.06.2022 UPDATE: 23.06.2022 06:00 Uhr 2 Minuten, 15 Sekunden
Die Minze für den Cocktail muss man nur noch pflücken: Alexandros Katassoudis, Freya Magnet und Valentin Kleinpeter (v.l.) haben eine Woche lang an ihrem Parklet in der Kirchstraße gebaut. Jetzt ist es fertig. Foto: Joe

Von Steffen Blatt

Heidelberg. Eine Woche haben sie geplant, eine Woche gebaut, und jetzt ist ihr Parklet fertig. Freya Magnet, Valentin Kleinpeter und Alexandros Katassoudis sitzen zufrieden auf der Holzkonstruktion in der Kirchstraße in Bergheim. Wo sonst mindestens ein Auto parken würde, ist ein gemütlicher Platz zum Verweilen entstanden. Und geht es nach ihnen, sollen es noch viele mehr werden in Heidelberg.

Die Initiative, Parkplätze in Aufenthaltsflächen umzuwandeln, kommt von der Stadtverwaltung. Wer einen Antrag stellt und bestimmte Kriterien erfüllt, darf ein Parklet bauen und bis Oktober stehen lassen. Magnet, Kleinpeter und Katassoudis finden das Projekt großartig, wollen es unterstützen – und verbessern. "Es ist ein tolles, niederschwelliges Angebot, damit sich Leute kennenlernen – gerade in Vierteln, wo nicht jede Wohnung einen Balkon oder eine Terrasse hat", sagt Kleinpeter und zupft ein paar Blätter von einer Minze-Pflanze, die in einem Kasten im Parklet wächst. Sie wandern in den alkoholfreien Cocktail, den er zum Pressegespräch serviert.

"Allerdings sind die Hürden ziemlich hoch, gerade für Privatpersonen", sagt Kleinpeter. Die Parklets dürfen zum Beispiel grundsätzlich nur in 30er-Zonen aufgestellt werden, in denen keine Busse fahren. Wer eines einrichten möchte, muss eine Veranstalterhaftpflichtversicherung abschließen, die für etwaige Schäden beim Auf- und Abbau oder während des Betriebs aufkommt, dazu kommen die Materialkosten. Mit Magnet hatte das Trio glücklicherweise eine Architektin im Team, die in einem Stadtplanungsbüro arbeitet. "Aber selbst mit meinem fachlichen Hintergrund fand ich es schwierig, umzusetzen", sagt sie.

Die drei wollen aber auf jeden Fall, dass das Projekt gelingt, machten sich Gedanken, was dafür passieren müsste – und fanden eine Verbindung zu Kleinpeters Arbeit. Er ist wie Katassoudis an der Pädagogischen Hochschule (PH) im Projekt "Transfer Together" angestellt, das die bildungswissenschaftlichen Innovationen, die an der PH entwickelt werden, nach außen tragen möchte. Kleinpeter ist dabei für Bildung im Freien zuständig – und dafür seien die Parklets als öffentliche Treffpunkte perfekt geeignet, etwa für Gespräche über Biodiversität oder die Flächennutzung in Städten.

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