Heidelberg

Der Platz auf dem alten Bauhaus-Areal soll etwas mehr Grün bekommen

Der Ausschuss sprach sich für eine Optimierung des Fritz-Bauer-Platzes aus.

30.06.2022 UPDATE: 01.07.2022 06:00 Uhr 1 Minute, 47 Sekunden
Auf dem Areal zwischen Bahnhofstraße und Kurfürsten-Anlage soll künftig auch ein Platz entstehen. Foto: Philipp Rothe

Heidelberg. (jul) Wie kann ein bebauter Platz inmitten der Stadt dem Klimawandel Rechnung tragen? Diese Frage beschäftigte die Mitglieder des Ausschusses für Stadtentwicklung und Bau. Es ging konkret um den Fritz-Bauer-Platz, der auf dem ehemaligen Bauhaus-Areal in der Weststadt entstehen soll. Damit setzten die Ausschussmitglieder eine Diskussion fort, die jüngst im Bezirksbeirat West an Fahrt aufgenommen hatte. Das Stadtteil-Gremium nämlich hatte den Entwurf des Architekturbüros "Bierbaum Aichele" einstimmig durchfallen lassen. Er war in einem Wettbewerb, den die Stadt gemeinsam mit dem Bauunternehmen "Diringer & Scheidel" ausgelobt hatte, als Sieger hervorgegangen.

"Wir sind nicht einverstanden, dass Plätze bebaut werden, als gäbe es keinen Klimawandel", fasste Bezirksbeirätin Regina Schmidt (Grüne) die Bedenken des Stadtteil-Gremiums gegenüber dem Ausschuss zusammen. Deshalb habe man in der Weststadt parteiübergreifend ein Zeichen setzen wollen. Auf dem ehemaligen Bauhaus-Areal soll neben Wohn- und Geschäftshäusern ein rund 2000 Quadratmeter großer Platz entstehen. Der Entwurf sieht dort unter anderem fünf Pflanzinseln und einen sogenannten Solitärbaum auf der Tiefgarage vor – für mehr Grün im öffentlichen Raum, wie die Stadtverwaltung argumentiert.

Der Fritz-Bauer-Platz soll künftig mit Pflastersteinen, Sitzgelegenheiten und begrünten Inseln gestaltet sein. Visual.: Bierbaum Aichele

Das ist aber nicht genug Grün, findet Schmidt. Man brauche in der Stadt mehr unversiegelte Plätze und große Bäume, so Schmidt. Der Solitärbaum solle jedoch in einem Trog stehen, sei also nicht mit der Erde verbunden. Und wenn die Tiefgarage bedeute, dass der Platz nicht stärker zu begrünen sei, dann müsse man eben auf die Tiefgarage verzichten. "Wenn wir in der Stadt weiter so bauen ist die Gesundheit der Bürger in Gefahr."

Ihre Argumente stießen vor allem bei den grünen Ausschussmitgliedern auf offene Ohren. So forderte Stadträtin Ursula Röper zusätzlich vertikale Begrünung. Und ihr Parteikollege Frank Wetzel betonte, welch große Bedeutung der Verschattung des Platzes zukomme. Doch auch Gegenargumente waren zu hören. So verteidigte Simone Schenk (FDP) das Konzept: Es handele sich um einen professionellen Entwurf, meinte sie. "Und eine Platzgestaltung ist halt mehr als ein Stück Rasen." Zudem schreibe das Baurecht eben Stellplätze vor.

Baubürgermeister Jürgen Odszuck (CDU) gab sich diplomatisch. "Ich gebe Ihnen in fast allen Punkten recht", sagte er in Richtung Bezirksbeirätin Schmidt. Die Entwurfsplanung für diesen Platz habe versucht, Grünflächen in die Stadt zu bringen, verteidigte er zugleich den Entwurf; es sei dort auch großkroniges Grün angedacht. Der Bottich sei für den Solitärbaum groß genug, da müsse das Landschaftsamt auch nicht ständig gießen. "Für den Baum ist das ein sehr komfortables Quartier." Und für Verschattung sorge außerdem das Gerichtsgebäude.

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Schlussendlich empfahlen die Ausschussmitglieder dem Gemeinderat einstimmig mit einer Enthaltung, auf Grundlage dieses Entwurfs weiter zu planen. Zudem beauftragten sie die Verwaltung damit, die Versiegelung weiter zu reduzieren, mehr Versickerung zu ermöglichen und den Grünanteil zu erhöhen. Im Juli beschäftigt das Thema den Gemeinderat.

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