Heidelberg

Botanik-Professor Peter Leins mit 87 Jahren verstorben

Der Hochschullehrer, der die Blüten liebte: Seine Vorlesungen und Seminare waren bei Generationen von Studenten beliebt.

20.05.2025 UPDATE: 20.05.2025 04:00 Uhr 1 Minute, 9 Sekunden
Mehr als 40 Jahre arbeitete Peter Leins (†87) in Heidelberg. Archivfoto: Rothe

Heidelberg. (RNZ) Professor Dr. Peter Leins, langjähriger Leiter des Instituts für Systematische Botanik und Pflanzengeografie und Direktor des Botanischen Gartens an der Universität Heidelberg, ist am 18. Februar im Alter von 87 Jahren verstorben. Das teilte die Universität jetzt mit.

Leins lehrte von 1983 bis zu seiner Versetzung in den Ruhestand 2002 in Heidelberg. Zuvor hatte er an der Universität Bonn geforscht. Studiert hatte der am 26. März 1937 in Pforzheim geborene Leins in Tübingen, Freiburg und München – Biologie, Chemie, Philosophie sowie Geografie. Er promovierte unter Hermann Merxmüller in München mit einer Arbeit über "Entwicklungsgeschichtliche Studien an Ericales-Blüten".

Gemeinsam mit seiner Partnerin und Mitarbeiterin Prof. Claudia Erbar arbeitete er auch im "forschenden und lehrenden Unruhestand" weiter, vor allem zur Morphologie von Blüten, aber auch zur ökologischen Funktion von Insekten als Bestäuber der Blüten. Insgesamt veröffentlichte er mehr als 100 Fachartikel sowie mehrere wichtige Sachbücher. Auch engagierte er sich als Vorsitzender in der Deutschen Botanischen Gesellschaft und war Mitherausgeber mehrerer Journals.

In Heidelberg hatte Leins große Pläne für den Ausbau der Botanik sowie für einen neuen, größeren Botanischen Garten. Dieser sollte in einem umgebauten Gelände im Handschuhsheimer Feld entstehen, die Finanzierung vonseiten des Landes scheiterte allerdings.

Leins galt als Hochschullehrer alter Schule, der sich vor allem der Forschung und Lehre widmete. Seine Vorlesungen und Seminare waren bei Generationen von Studenten beliebt, ebenso die mehrwöchigen Exkursionen, die er regelmäßig veranstaltete, etwa nach Kreta, Sizilien oder Teneriffa. In seine Lehre integrierte der begeisterte Koch auch immer wieder die Kulinarik.

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In seinen letzten Lebensjahren wollten er und Erbar ein Kochbuch schreiben. Zudem setzte er sich für den Erhalt des Friedens ein, in seinen letzten Tagen versendete er noch eine E-Mail an Freunde und Bekannte, in der er appellierte, den Frieden mit Liebe und Toleranz zu wahren, frei nach dem Motto "Frieden schaffen ohne Waffen".

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