"Earth Strike Day"-Demo in Heidelberg

Weniger als letzte Woche - und doch ziemlich laut

Auch am heutigen Freitag wurde wieder in der Innenstadt für besseren Klimaschutz demonstriert - 500 kamen zum "Earth Strike Day"

27.09.2019 UPDATE: 27.09.2019 20:30 Uhr 1 Minute, 24 Sekunden

Das Klimapaket der Bundesregierung geht ihnen nicht weit genug: Zum Abschluss der Klimaaktionswoche demonstrierten gestern rund 500 Menschen in der Innenstadt. Foto: Rothe

Von Sophie Krischa

Heidelberg. Es waren nicht annähernd so viele Demonstranten wie bei "Fridays for Future" in der vergangenen Woche. Doch die 500 Menschen, die gestern Nachmittag dem Regen trotzten und für eine bessere Klimapolitik durch die Innenstadt zogen, machten trotzdem ordentlich Stimmung. Ihre Parolen, wie: "Wir sind hier, wir sind laut, weil ihr uns die Zukunft klaut!" konnte man hunderte Meter weit hören.

Die Demonstration bildete den Abschluss der Klimawoche und des dazu stattfindenden Aktionstages "Earth Strike Day". Der Weg führte vom Uniplatz zum Bismarckplatz und über die Plöck zurück zum Marktplatz. Der Protestzug war einer von vielen in ganz Deutschland, an dem vor allem Arbeiter und Arbeiterinnen teilnahmen.

Entsprechend zielten ihre Forderungen auch auf eine solidarische Klimapolitik, die nicht gegen Arbeitsplätze ausgespielt wird. "Das Klimapaket der Regierung ist so gesehen ein schlechter Witz. Wir wollen heute die politischen und kommerziellen Probleme und deren Auswirkung auf die Dritte Welt in den Fokus stellen.", erklärte der 23-jährige Student Felix Diener. Das sieht auch die 23-jährige Alice Luva so: "Das System der deutschen Regierung funktioniert auf lange Frist gesehen nicht. Wir müssen jetzt etwas an unserer Konsumgesellschaft verändern."

Auch wenn die Demo hauptsächlich von und für Arbeiter organisiert wurde, tummelten sich auch zahlreiche Schülerinnen und Schüler sowie Studierende in der Masse. "Der SUV-Unfall vor ein paar Wochen hat mich noch mehr aufgerüttelt. Es muss sich dringend etwas ändern, dafür gehe ich auch gerne bei Regen demonstrieren", meinte der 13-jährige Schüler Adrian Schweitzer.

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Im Rahmen des "Earth Strike Day" fand am Freitag schon vor der Demo ein buntes Programm mit Informationsständen, Vorträgen und sogar einem Gottesdienst statt. Auf die Beine gestellt wurde die Veranstaltung von einem breiten Bündnis aus Gewerkschaften und zivilgesellschaftlichen Organisationen wie etwa Verdi, Extinction Rebellion, den Jugendorganisationen von Grünen, SPD und Linken und auch Fridays for Future.

"Die Demonstration zum Abschluss des Tages um 17 Uhr ist uns sehr wichtig, weil sie Berufstätigen ermöglicht, demonstrieren zu gehen, ohne dabei Ärger mit dem Arbeitgeber zu bekommen. Dadurch wird ihnen die Chance geboten, ihrer Stimme Gehör zu verschaffen und nicht zu der Generation zu gehören, die den Klimawandel sang- und klanglos zulässt", meinte Leander John, 22 Jahre alt und einer der Organisatoren der Demo.

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