RNZ-Autotest

Den Suzuki Swift gibt es jetzt auch als Hybrid-Variante

Der Startpreis liegt bei 16 230 Euro

17.11.2020 UPDATE: 18.11.2020 06:00 Uhr 2 Minuten, 23 Sekunden
Kleiner Flitzer: Der Suzuki Swift hat optisch einiges zu bieten. Die Höchstgeschwindigkeit liegt bei 175 km/h. Werksfoto

Von Heiko P. Wacker

Heidelberg. Der aktuelle Suzuki Swift ist im Herzen ein echter Klassiker, seit Anfang der 1980er-Jahre gibt er den globalen Mitspieler im Kleinwagensegment. Altbacken wirkt der flotte Japaner deshalb aber noch lange nicht. Im Gegenteil profitiert seine Linie vom jüngsten Facelift, nur unter der Haube herrscht eine gewisse Monotonie. Aktuell gibt es mehr Farben fürs Dach als Motoren. Doch das hat Gründe im Swift, der ab 16.230 Euro an den Start geht.

Befassen wir uns zunächst einmal mit der Außengestaltung, die von der selbstbewussten Schulterlinie ebenso profitiert wie von den wohl dosierten Spritzern Retrodesign, hier wurde ein sehr ausgewogenes Auto auf die Räder gestellt, das durchaus keck in die Welt schaut, ohne banal zu wirken.

Hintergrund

TECHNISCHE DATEN

Suzuki Swift Hybrid

Fünftüriger, fünfsitziger Kleinwagen, Länge/Breite/Höhe/Radstand: 3845/1735/1480-1505/2450 mm; Wendekreis: 9,6 m; Kofferraumvolumen: 265-947 l;

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TECHNISCHE DATEN

Suzuki Swift Hybrid

Fünftüriger, fünfsitziger Kleinwagen, Länge/Breite/Höhe/Radstand: 3845/1735/1480-1505/2450 mm; Wendekreis: 9,6 m; Kofferraumvolumen: 265-947 l; Leergewicht: 940-1050 kg; Vierzylinder-Benziner mit 1,2 Litern, Leistung 61 kW/83 PS bei 6000/min, max. Drehmoment: 107 Nm bei 2 800/min, Höchstgeschwindigkeit: 165-175 km/h, Testverbrauch (Fünfgang-Schaltgetriebe, 2WD): 4,8 Liter, CO2-Emission: 88-95 g/km. Preise: ab 16.230 Euro.

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4,8 Liter im Durchschnitt

Und die Dachfarben? Es gibt schwarz und es gibt rot, es gibt blau oder weiß, während der Body gerne in andere Farbtöpfe getaucht wird. Die schicke Zweifarblackierung, und hier gibt es eine Einschränkung zu vermerken, ist jedoch der Ausstattungslinie Comfort+ vorbehalten. Dach und Außenspiegel sind dann jeweils in tiefdunklem Super Black Pearl Metallic gehalten.

Doch blicken wir mal nicht in die Rückspiegel, sondern nach vorne – und deshalb unter die Haube, wo ein 1,2 Liter großer Dualjet-Einspritzer werkelt, also jeweils zwei Einspritzdüsen pro Töpfchen den Kraftstoff besonders fein zerstäuben. Bei uns Menschen würde man von Super-Spreadern reden – im Motorenbau hingegen ist das wünschenswert, sorgt das doch für eine optimale Verbrennung im Vierender, der 83 Pferdchen abliefert, die zusätzlich von einem Mildhybrid-System unterstützt werden. Der reine Fahrbetrieb im Strommodus ist dabei nicht vorgesehen, und ein Nachladen der Batterie an der Steckdose schon gar nicht – es geht vor allem um eine Entlastung des Motors in verschiedenen Fahrsituationen. Das wird durch die elektrische Energie erledigt, die unterwegs, beispielsweise im Schubbetrieb, vom integrierten Startergenerator gewonnen, und in einer kleinen Lithium-Ionen-Batterie zwischengelagert wird.

Im realen Fahrbetrieb gibt sich der Swift durchaus agil und wuselig, ganz so, wie man es sich für ein Auto wünscht, das vornehmlich im urbanen Umfeld bewegt wird. Doch auch den Ritt über Landstraßen oder Autobahnen braucht niemand zu scheuen, auch wenn die eingetragene Höchstgeschwindigkeit von maximal 175 Stundenkilometern eher ein theoretischer Wert ist, bei 120 oder 130 fühlt sich der 3845 Millimeter lange Suzuki wohler. Zudem bleibt dann der Verbrauch auch zuverlässig unter der Marke von fünf Litern auf 100 Kilometer, 4,8 waren es in unserem Fall ganz exakt, das geht in Ordnung, auch wenn das rund einen Liter über dem Normverbrauch liegt. Auch muss an fiesen Steigungen schon mal im standardmäßig verbauten Fünfganggetriebe gerührt werden, mit seinen 107 Newtonmetern ist der Einspritzer kein Drehmomentgigant. Dafür bietet Suzuki den Swift auch mit einem stufenlosen CVT-Automatikgetriebe an, selbst an eine Allradvariante wurde gedacht, der Allgrip startet ab 19.057 Euro, dann ebenfalls mit einer manuellen, fünfstufigen Schaltbox.

Bei all dem ist der Swift für einen reinen Zweit- oder Kleinwagen eigentlich sogar zu erwachsen, zu alltagstauglich, auch wegen des Kofferraums, der sich durch ein Umlegen der Rücksitzbank auf 947 Liter vergrößern lässt. Zudem ist der sympathische Stadtflitzer in Sachen Konnektivität auf der Höhe der Zeit, der sieben Zoll messende Farb-Touchscreen dient als Schaltzentrale für Navi, Freisprecheinrichtung, Smartphone-Anbindung oder die Rückfahrkamera. Auch ein adaptiver Tempomat, der Sensor klemmt beifahrerseitig und etwas auffällig im Kühlergrill, ist an Bord, wie auch LED-Geleucht vorne und hinten.

Gerade in der schmuddeligen Jahreszeit ist das ein Segen, wobei die LED-Technik bereits in der Einstiegsvariante "Club" an Bord ist. Darüber rangieren dann der "Comfort" mit seiner Sitzheizung oder dem Spurhalteassistenten, der auch in die Lenkung eingreift, sofern man das mag. Am oberen Ende kommt dann noch ein "+" hinzu, die Version Comfort+ ist zudem mit einer Klimaautomatik und der Möglichkeit ausgestattet, schlüssellos einzusteigen und zu starten. Er hat sich eben ganz schön entwickelt, der Swift. Auch ein Klassiker kann eben sehr modern unterwegs sein.