Das "Edersee-Atlantis" taucht auf
Die Trockenheit hat den Wasserstand in Hessens größtem See so weit sinken lassen, dass nun das sogenannte Edersee-Atlantis wieder auftaucht.

In Hessens größtem See tauchen derzeit Ruinen auf, die sonst unter der Oberfläche liegen. Foto: Uwe Zucchi/dpa
Waldeck/Hann. Münden. (dpa/lhe) Eine sonst versunkene Brücke und bald wohl auch ein alter Friedhof - der niedrige Wasserstand bringt das "Edersee-Atlantis" wieder zum Vorschein. In Hessens größtem See tauchen derzeit Ruinen auf, die sonst unter der Oberfläche liegen. Bei Asel im Kreis Waldeck-Frankenberg kann eine vierbogige Brücke trockenen Fußes überquert werden, die vor einem Jahrhundert in den Fluten des Stausees versank. Auch andere Ruinen - Dorfreste und ein Friedhof - können wegen der Trockenheit wieder ans Tageslicht kommen, wie Odo Sigges vom Wasser- und Schifffahrtsamt Hann. Münden am Dienstag sagte. Zuvor hatte die "Hessische/Niedersächsische Allgemeine" darüber berichtet.
In den See passen fast 200 Millionen Kubikmeter Wasser. Mit dem Wasser, das er abgibt, wird der Pegel auf der Weser für die Schifffahrt konstant gehalten. Bereits vor vier Wochen wurde der Pegel von 1,20 auf 1,15 Meter gesenkt, obwohl der Stausee zum 1. Mai wie geplant voll war. Grund für die niedrigen Pegel ist das bislang extrem trockene Jahr.
Derzeit verliert der Edersee täglich fast zwei Millionen Kubikmeter Wasser, am Dienstag blieben noch rund 88 Millionen Kubikmeter. "Bei 40 Millionen müssen wir den Ablauf reduzieren", betonte Sigges. Die Folge: Der Weserpegel bei Hann. Münden sinkt, viele Schiffe können nicht mehr fahren. Ohne Niederschläge könnte dies in anderthalb Wochen so weit sein.