Themenpark bei Köln

Immersive Erlebnisse im Phantasialand

Ein Ausflug ins Phantasialand bei Köln lohnt sich für die ganze Familie.

25.10.2024 UPDATE: 27.10.2024 04:00 Uhr 3 Minuten, 37 Sekunden
Im Themenpark findet jeder seine Phantasiewelt. Foto: Stef Schreiner

Von Marcel Schreiner

Brühl. Gemütlich über die Brücke schlendern, zwischen Felswänden mit Wasserfällen hindurch auf mexikanische Gässlein schauen – beinahe könnte man meinen, man sei direkt im Herzen Mexikos angekommen. Wären da nicht die lauten, freudeerfüllten Schreie der Menschen, die im Rücken die Wasserachterbahn Chiapas hinunter donnern. Doch die gehören bei einem Besuch im Phantasialand mindestens genauso sehr dazu, wie die zauberhaft und detailreich gestalteten Welten, in die der Park seine Besucher entführt.

Im ersten Moment denkt man beim Ausflugsziel in Brühl, kurz vor den Toren Kölns, an einen klassischen Freizeitpark. Diese Bezeichnung sieht man allerdings dort gar nicht so gerne. Viel lieber gibt man sich selbst den Titel des Themenpark – und der passt ehrlicherweise spätestens beim zweiten Blick auch besser zum Gesamtkonzept.

In kleinsten Details wurde darauf geachtet, ein immersives Erlebnis zu schaffen. Die Besuchenden werden also in die verschiedenen Bereiche – von denen es sechs gibt – hineingezogen und aufgenommen.

Dass hier nicht nur oberflächlich auf die Dekoration geachtet wird, sondern ganz genau geschaut wird, was wohin gehört, macht sich bezahlt. So kommen nämlich nicht nur Adrenalin-Freudige auf ihre Kosten, sondern tatsächlich die ganze Familie.

Essensstände passen sich nahtlos in die Umgebung und das Thema des Park-Bereichs ein. Klassische Buden, wie sie in manchen Parks üblich sind, sucht man dagegen vergeblich. Hier wäre die Gefahr zu hoch, dass sie das Gesamtbild stören.

Was es dagegen an einigen Stellen im Park – und auch in einem der angeschlossenen Hotels – gibt, sind kleine Kletteranlagen. Diese eignen sich hervorragend für Familien, denn dort können die Kids ihre Energie rauslassen und sich austoben, während die Eltern eine kurze Ruhepause bekommen.

Selbstverständlich sind auch diese verziert und im Stil der jeweiligen Umgebung gehalten. Wem die kleinen Kletterübungen nicht ausreichen, der kann zudem zwei größere Attraktionen besuchen: Den Adventure Trail Deep in Afrika und Avoras, das einen Riesenvogel darstellen soll und sich im Fantasy-Bereich tummelt.

Doch so ganz ohne zumindest einen Achterbahn-Fan in der Familie geht wohl niemand in einen Freizeit- beziehungsweise Themenpark. Daran dürfte auch das ausgeklügelte Konzept im Phantasialand recht wenig ändern. Heißt auch: Die Attraktionen sollten angemessen sein, die Wartezeiten im besten Fall überschaubar.

Beim ersten Punkt versucht man in Brühl, mit einzigartigen Attraktionen wie dem F.L.Y. im während der Corona-Pandemie neu gestaltet und eröffneten Rookbourgh im Berliner Bereich Akzente zu setzen. Im weltweit ersten Flying Launched Coaster, also einer Achterbahn, in der man bei der Abfahrt bereits mit den Füßen in der Luft hängt und die dank Motoren-Antrieb ohne Auffahrtshügel auskommt.

Ähnlich actionreich ist auch die Fahrt mit den Crazybats: Mit einer VR-Brille auf dem Kopf geht es durch die Achterbahn, während man selbst nur den Bildschirm sieht, auf dem eine Animation der drei urkomisch tollpatschigen Fledermäuse läuft.

Ein Geheimtipp ist die herbstliche Zeit aber vor allem, was den zweiten Punkt angeht. Die Wartezeiten, die bei beliebten Achterbahnen gerade im Sommer gerne mal 90 Minuten und mehr betragen, sind ab Anfang Oktober deutlich geringer. Selbst an Brückentagen steht man selten länger als 45 Minuten, durch die eher familienorientierten Attraktionen kann man teilweise sogar bis zum Einstieg durchlaufen.

Voller Elan begeistern auch die Musikgruppen. Foto: Stef Schreiner

Doch aufgepasst, das birgt nämlich die Gefahr, die liebevoll gestalteten Wartebereiche schnell mal zu übersehen. Die Eisenbahnfahrt "Colorado Adventure" deutet einen Minenschacht an, der Fantasy-Bereich lässt einen an Science-Fiction-Serien denken und im Bereich Afrika hört man nicht nur dem Kontinent angepasst Musik, sondern auch allerlei andere Geräusche.

Gepaart mit dem Geruch nach traditionellen Gerichten wie Jambalaya könnte man glatt vergessen, dass man vor wenigen Augenblicken noch durch die Straßen Berlins oder den Fantasy-Bereich lief.

Zum Eintauch-Faktor in fremde Welten trägt gerade der Geruch des Essens viel bei. Geachtet wird dabei sehr darauf, den runden Eindruck der geschaffenen Welten nicht zu gefährden - weshalb es beispielsweise im afrikanischen Bereich neben Kartoffel-Pommes auch solche aus Maniok zu bestellen gibt.

Zudem gibt es in jeder Welt zumindest eine Option, bei der auch vegan lebende Menschen fündig werden. Flexibilität ist auf den Speisekarten im Park, aber auch in den Hotels, dadurch gegeben, dass das Catering nicht ausgelagert, sondern die Küche ebenfalls der Organisation zugehörig ist.

Diese immersiven Erlebniswelten enden zudem nicht an den Parktoren - denn die angeschlossenen Hotels Ling Bao im asiatischen und Matamba im afrikanischen Bereich führen das Erlebnis nahtlos weiter. Die Mitarbeiter sind selbst zum Teil der entsprechenden Ethnie zugehörig und bringen nach Angaben des Phantasialands auch eigene Ideen und Erfahrungen aus der Heimat in die Gestaltungen mit ein. Das nimmt dann auch mal kuriose Züge an – wie einen nach Feng-Shui ausgerichteten Spiegel unter dem Dach des Ling Bao Hotels.

Hintergrund

Infos: 

Anreise: Mit dem Auto fährt man aus Heidelberg über die A 61 knapp unter drei Stunden bis zum Phantasialand. Mit dem Zug ist man circa 3,5 Stunden unterwegs.

Unterkunft: Ein Doppelzimmer in einem der

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Infos: 

Anreise: Mit dem Auto fährt man aus Heidelberg über die A 61 knapp unter drei Stunden bis zum Phantasialand. Mit dem Zug ist man circa 3,5 Stunden unterwegs.

Unterkunft: Ein Doppelzimmer in einem der Park-Hotels beginnt bei 182 Euro pro Nacht. Hinzu kommt der Parkeintritt.

Weitere Infos: www.phantasialand.de

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Der Unterschied der beiden klassischen Hotels des Themenparks ist dabei – neben der unterschiedlichen Welten, die bedient werden – schnell deutlich: Das afrikanische Matamba ist ideal für Familien mit Kindern, die zwischen zwei Tagen im Park nicht aus der sorgsam erdachten Umgebung heraus- und am nächsten Tag dann wieder hereingezogen werden wollen.

Das asiatisch geprägte Ling Bao bringt dagegen deutlich mehr Wellness- und Erholungsfaktor zum Auftanken zwischen den Parkbesuchen. Dafür muss man hier für eine Übernachtung entsprechend auch etwas tiefer in die Tasche greifen. Der liebevoll gestaltete Garten samt Poolanlage und vielen Plätzen, die sich auch für tolle Erinnerungsfotos anbieten, bietet dafür alles, was das Herz begehrt.

Wer es etwas spezieller mag bei seinen Übernachtungen, der kann quasi im Park schlafen - denn im Hotel Charles Lindbergh wohnt es sich, wie in einer Raumfahrerkabine und diese Kabinen sind mitten in den Rookbourgh-Bereich hineingebaut.

Ort des Geschehens

Rund drei Autostunden von der Heidelberger Altstadt entfernt bietet sich der Park sowohl für einen Tagesausflug in den Ferien, als auch für eine Übernachtung in einem der Themenhotels an. Genug Inspirationen und Fahrmöglichkeiten gibt es für mehr als einen Tag allemal.

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