SAP

Mitarbeiter sollen Dienstwagen länger fahren

SAP bittet Beschäftigte, mit Neubestellung zu warten - Das soll helfen, die Konzernziele zu erreichen

25.08.2020 UPDATE: 26.08.2020 06:00 Uhr 1 Minute, 18 Sekunden
Viele SAP-Mitarbeiter kommen derzeit nur in Ausnahmefällen ins Büro. Der Dienstwagen sammelt deshalb weniger Kilometer an. Foto: dpa

Von Matthias Kros

Walldorf. Die Mitarbeiter des Softwarekonzerns SAP sind angehalten, während der Corona-Pandemie ihre Dienstwagen länger als üblich zu behalten. Das bestätigte ein Unternehmenssprecher am Dienstag in Walldorf. Die Beschäftigten hätten den Hinweis erhalten, "dass man dem Unternehmen hilft, die gesteckten Finanzziele zu erreichen, wenn man gegebenenfalls ein paar Monate, also bis ins nächste Jahr wartet, ehe man seinen neuen Firmenwagen bestellt und den aktuellen dann entsprechend ein wenig länger nutzt".

Der Appell richte sich an die Kollegen, deren Firmenwagen das Ende der normalen Durchschnitts-Nutzung erreicht habe und damit normalerweise neu bestellt werde. Das ist bei SAP üblicherweise alle vier Jahre der Fall.

"Viele Mitarbeiter haben sich gefreut, in der Coronazeit einen Beitrag leisten zu können", glaubt der Konzernsprecher. Er betonte, dass es sich um eine Bitte an die Mitarbeiter handele und nicht um eine Vorschrift. "Die Entscheidung liegt natürlich jeweils beim betreffenden Mitarbeiter, ob er so unterstützen kann und will", so der Sprecher.

Wie viele Mitarbeiter dem Ansinnen folgen und nun tatsächlich mit der Bestellung warten, sagte der Sprecher nicht. Weil ein Großteil der Belegschaft nach wie vor im Homeoffice arbeitet und entsprechend weniger pendeln muss, dürfte vielen Betroffenen die längere Wartezeit aber nicht allzu schwerfallen.

Bei SAP haben sehr viele Mitarbeiter Anspruch auf einen Dienstwagen, rund 90 Prozent der Belegschaft genießen dieses Privileg. Die Regelung gilt seit jeher als eine Art Entgegenkommen des Softwarekonzerns, weil der Unternehmenssitz in Walldorf abseits größerer Metropolen liegt und die meisten Mitarbeiter nicht in der unmittelbaren Nähe ihres Arbeitsplatzes wohnen können. Der Softwarekonzern kommt daher mit rund 17.000 Dienstwagen auf einen der größten Fuhrparks in Deutschland überhaupt. SAP versorgt damit auch die Autohändler der Rhein-Neckar-Region mit üppigen Aufträgen, die nun etwas länger auf sich warten lassen.

SAP least seine Dienstautos den Angaben zufolge nicht, sondern kauft sie an. Die spendable Dienstwagen-Regelung gilt vor allem als Entgegenkommen an die Mitarbeiter am Hauptstandort Walldorf, der abgelegen von größeren Metropolen liegt. Viele Mitarbeiter wohnen nicht in der unmittelbaren Umgebung und haben daher oft eine längere Strecke zu ihrem Arbeitsplatz zurückzulegen.

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