Heidelberg

Sinkende Kosten helfen Heidelberger Druck

Die Jahresziele wurden trotz Umsatz-Minus erreicht. Mehr Aufträge sorgen für Optimismus.

06.05.2025 UPDATE: 06.05.2025 10:10 Uhr 1 Minute, 37 Sekunden
Foto: Heidelberger Druck

Von Matthias Kros

Heidelberg. Die Heidelberger Druckmaschinen AG hat ihre selbst gesteckten Ziele im abgelaufenen Geschäftsjahr 2024/25 (bis Ende März) erreicht. Nach vorläufigen Berechnungen sei die um Sondereffekte bereinigte Gewinnmarge vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda-Marge) mit 7,1 Prozent stabil gehalten worden, teilte das Unternehmen am Dienstag mit. Das Geschäftsjahr sei somit erfolgreich abgeschlossen werden. Der Aktienkurs stieg nach Bekanntgabe der Zahlen leicht auf 1,28 Euro an, liegt damit aber immer noch deutlich unter dem Jahreshoch von knapp 1,40 Euro.

"Wir haben in einem schwierigen wirtschaftlichen Umfeld und unsicheren geopolitischen Rahmenbedingungen unsere Geschäftsjahresziele erreichen können", sagte der Vorstandsvorsitzende Jürgen Otto. Ein etwas niedrigerer Umsatz, steigende Lohnkosten sowie Aufwendungen für die Messe Drupa seien durch Kostensenkungen kompensiert worden. Den Angaben zufolge lag der Umsatz im Geschäftsjahr 2024/25 mit rund 2,28 Milliarden Euro leicht unter dem Vorjahresniveau (2,39 Milliarden). Nach einem schwachen ersten Quartal aufgrund der Kaufzurückhaltung im Vorfeld der Drupa habe man die Erlöse quartalsweise steigern können.

Heidelberger Druck hatte Ende 2024 den Abbau von 450 der rund 4000 Arbeitsplätze im Stammwerk Wiesloch angekündigt. Bei der verbleibenden Belegschaft sollen zudem anstehende Tariferhöhungen verrechnet werden. "Die initiierten Maßnahmen zur Senkung der Personalkosten werden dazu beitragen, dass wir im neuen Geschäftsjahr unsere Profitabilität noch weiter stärken können", sagte Otto laut der Pressemitteilung vom Dienstag. So soll die bereinigte Ebitda-Marge auf bis zu rund acht Prozent steigen.

Das Unternehmen verweist zudem auf einen hohen Auftragseingang im abgelaufenen Geschäftsjahr: Nach vorläufigen Zahlen summierte er sich auf etwa 2,43 Milliarden Euro und lag damit rund sechs Prozent über dem Vorjahreswert von 2,28 Milliarden Euro. Weitere Auftragsimpulse erwartet Heidelberger Druck von der in Kürze in Peking stattfindenden Branchenmesse "China Print", zu der mehr als 100 000 Besucher erwartet werden. China zählt umsatzmäßig zu den drei Top-Märkten der Heidelberger.

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"Unsere globale Aufstellung in über 170 Ländern der Welt zahlt sich gerade in wirtschaftlich unsicheren Zeiten aus", sagte David Schmedding, Vorstand Technologie & Vertrieb, der Pressemitteilung zufolge. Dabei beobachte man die Entwicklung der Erhebung von Zöllen weltweit genau. "Allerdings gibt es in unserem Kerngeschäft keinen vergleichbaren Hersteller in den USA", wiederholte Schmedding frühere Aussagen zum durch US-Präsident Donald Trump angezettelten Zollkonflikt. "Im weltweiten Marktumfeld dürften unsere Wettbewerber in gleichem Maße von den US-Zöllen betroffen sein, so dass wir unsere führende Stellung weiter behaupten werden".

Parallel spielt Heidelberger Druck die Möglichkeiten einer verstärkten Produktion in den USA durch. Man verfüge im amerikanischen Sidney (Ohio) über einen "Produktionsstandort mit Ausbaupotenzial", hatte ein Unternehmenssprecher bereits vor einigen Wochen bestätigt. Derzeit werden hier mit einer guten Handvoll Mitarbeiter kleinere Etikettier- und Falz-Maschinen für den lokalen Markt hergestellt.

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