"Schädliche Selbstbeschäftigung"

Strobl sagt Auftritt bei Werte-Union ab

Grund: "Werte-Union" lege Fokus nur auf Personalfragen, wie die Zukunft von Kanzlerin Merkel

12.06.2019 UPDATE: 13.06.2019 06:00 Uhr 43 Sekunden

Stuttgart. (lsw/hol) CDU-Parteivize Thomas Strobl hat seine geplante Teilnahme am Bundestreffen der konservativen Werte-Union abgesagt. Die Landes-CDU begründete die Entscheidung am Mittwoch in Stuttgart damit, dass die Werte-Union den Fokus nur auf Personalfragen wie die Zukunft von Kanzlerin Angela Merkel (CDU) lege. "Ich werde alles dafür tun, zu diesen selbstzerstörerischen Selbstbeschäftigungsprozessen keinerlei Beiträge zu leisten - in Baden-Württemberg nicht und auch anderswo nicht", so Strobl.

Die vor rund zwei Jahren gegründete Werte-Union sieht sich als Vertretung der konservativen Strömung in der Partei. Zuletzt sprachen sich Vertreter dafür aus, die Basis über den nächsten Kanzlerkandidaten abstimmen zu lassen. Der Bundesverband hat für diesen Samstag zu einem Treffen in Filderstadt geladen.

Der Vorsitzende der Werte-Union, Alexander Mitsch, reagierte enttäuscht auf die Absage und forderte mehr Diskussionskultur in der Partei. Die Werte-Union hätte gerne mit Strobl als Parteivize darüber gesprochen, wie die CDU ihr Profil bei Themen wie Innerer Sicherheit und Asyl, Steuersenkung und Umweltschutz schärfen könnte, so Mitsch auf RNZ-Anfrage. "Wir bedauern, dass der Druck aus dem Kanzleramt und von der Parteiführung anscheinend so groß war, dass er diesen Dialog nicht mehr führen wollte."