Hintergrund - Heidelberger Hundertjährigen-Studien

14.02.2018 UPDATE: 20.04.2018 06:00 Uhr 46 Sekunden

> Die Heidelberger Hundertjährigen-Studien sind Vorbild für die Schweizer Studie, an der Prof. Daniela Jopp jetzt arbeitet. Untersucht werden sollen die Lebensumstände und Besonderheiten hundertjähriger Schweizer.

Bei der ersten Heidelberger Studie aus dem Jahr 2001 befragten die Wissenschaftler 91 Hundertjährige aus Heidelberg und Umgebung, davon 81 Frauen, in der zweiten Studie im Jahr 2013 waren es bereits 112, davon 89 Frauen. Da beide Studien parallele Fragebogen benutzten, können Hundertjährige verschiedener Geburtsjahrgänge verglichen werden.

Gleichzeitig sind die Heidelberger Studien Teil eines internationalen Netzwerks mit zwei weiteren Studien zu sehr alten Menschen in den USA und in Portugal; das ermöglicht kulturelle Vergleiche.

Zu den wichtigsten Ergebnissen der beiden Studien zählt, dass der Anteil Hundertjähriger, die gesundheitlich und geistig eingeschränkt sind, gesunken ist. So sind heute beispielsweise mehr Hundertjährige in der Lage, selbstständig zu essen, sich um ihr Aussehen zu kümmern, zu telefonieren, Mahlzeiten zuzubereiten oder Geldangelegenheiten zu regeln.

Inzwischen gibt es mit 52 Prozent deutlich mehr Hundertjährige, die keine oder nur geringe geistige Einschränkungen aufweisen. 2001 lag diese Zahl noch bei 41 Prozent.

Wie die zweite Studie ebenfalls zeigt, leben heute 59 Prozent der Hundertjährigen in Privathaushalten. Die Anzahl der Hundertjährigen, die alleine leben, liegt bei 18 Prozent und hat sich im Vergleich zur ersten Untersuchung fast verdoppelt. gf