Hintergrund - Emotionen beim RNZ-Forum

18.02.2020 UPDATE: 18.02.2020 06:00 Uhr 1 Minute, 26 Sekunden

Emotionen beim RNZ-Forum: Die Sprüche des Abends

> Thorsten Schmidt zum Umstand, dass in der Stadthalle bislang Nebenräume als Orchestergarderobe genutzt werden müssen: "Wenn ich mit Gästen hinter die Bühne gehen will, um Solisten zu beglückwünschen, sehen wir häufig erst einmal einen blankgezogenen Männerpo."

> Felix Waechter zur Tatsache, dass es nach der Sanierung nur noch 1022 Sitzplätze geben wird: "Durch den Bypass vom Eingangsfoyer in den Meriansaal werden wir im großen Saal ein paar Sitzplätze verlieren. Dafür haben wir dann von allen Plätzen gute Sichtbeziehungen zur Bühne. Bis auf die Säulen, die bleiben natürlich."

> Albertus Bujard zur Frage, wie sich die "Konzertfreunde" zusammengefunden haben: "Wir sind teilweise befreundet und wollten eine Alternative aufzeigen zum Entwurf eines Architekten, der ohne Wettbewerb ausgesucht worden ist."

> Albertus Bujard erklärt, warum an der Stadthalle in seinen Augen möglichst wenig verändert werden sollte: "Historische Räume dürfen nicht überfordert werden. Schließlich ist Heidelberg im Zweiten Weltkrieg nicht bombardiert worden, wir haben noch alles."

> Thorsten Schmidt als Antwort auf Bujard: "Gustav Heinemann hat einmal gesagt: Wer nichts verändern will, wird auch das verlieren, was er bewahren möchte."

> Eckart Würzner wundert sich, dass eine von einem privaten Mäzen komplett bezahlte Sanierung solche Diskussionen auslöst: "Meine Kollegen im Städtetag schütteln, wenn ich das erzähle, nur den Kopf. Wir geben der Stadthalle doch eine Perspektive, wir werden das alles ganz sauber machen und es wird komplett bezahlt."

> Eckart Würzner zur Frage, ob die Bürger bei der Auswahl der Stühle mitsprechen sollten: "Wir haben bei der Sanierung des Theaters eine Stuhlkommission gegründet. Ich saß auch darin. Dank unserer Entscheidung haben aber jetzt Besucher über 1,80 Meter Probleme mit ihren Beinen. Sie sehen, wir dürfen uns nicht immer auf die Meinung sogenannter Experten verlassen."

> Zuhörerin Marika Osterholt-Jung zur Frage der Hubpodien: "Ich wünsche mir ein aufsteigendes Gestühl. Ich muss das Orchester sehen, sonst kann ich mir auch zuhause eine CD anhören."

> Zuhörer Georg Schmidt-Thomée: "Wir müssen uns überlegen, welche Traditionen uns wichtig sind. Unwichtige können wir aufgeben. Wie die, dass die Akustik für die Leute, die bislang unter den Balkonen in der Stadthalle sitzen, bescheiden ist."