Hintergrund Dekan Heidelberg

11.04.2019 UPDATE: 11.04.2019 06:00 Uhr 1 Minute, 15 Sekunden

Christof Ellsiepen im Gespräch

Christof Ellsiepen, seit 2009 Pfarrer in Konstanz-Litzelstetten, wird nach einjähriger Vakanz im September dieses Jahres neuer Dekan der evangelischen Kirche in Heidelberg. Mit Ehefrau und vier Kindern im Alter zwischen zwei und 16 Jahren will er im Sommer umziehen. Der promovierte Theologe war von 2012 bis 2016 auch Beauftragter für "Kirche im Tourismus" der Badischen Landeskirche für die Region Bodensee; die Blumeninsel Mainau etwa gehört zu seinem Bezirk. Die RNZ sprach mit ihm über seine künftige Aufgabe.

Herr Dr. Ellsiepen, freuen Sie sich auf Heidelberg?

Ja, es ist eine großartige Stadt und eine neue Aufgabe mit viel Verantwortung, für die mir jetzt großes Vertrauen entgegengebracht wurde. Es ist schön, solch eine Perspektive zu haben.

Was hat Sie zur Bewerbung bewogen?

Ich wurde vom Bischof gefragt. Meine erste Überlegung war: Ich bin Pfarrer; will ich Dekan werden? Was die beiden Aufgaben verbindet, ist, Menschen zusammenzubringen. Ich bleibe ja im gleichen Beruf, wenn auch auf anderer Ebene.

Kennen Sie die finanzielle Situation der Kirche in Heidelberg? Der Oberkirchenrat bestimmt, die Kirche vor Ort darf von sich aus kein Geld investieren.

Das weiß ich, allerdings nicht im Detail. Ich werde mir ein Bild machen, welche Spielräume wir haben. Das hat mich nicht abgeschreckt. Man muss einfach mit den Gegebenheiten umgehen. Wenn alle Experten an einem Strang ziehen, dann bin ich guter Hoffnung, dass es anders wird im Kirchenbezirk.

Welche Art Chef wollen Sie werden?

Ich bin es gewohnt, mit jedem Menschen auf Augenhöhe zu sprechen, egal, in welchem Verhältnis ich zu ihm stehe. Ich sehe auch den Menschen in der Aufgabe und bin überzeugt, dass jeder Mitarbeiter in seinem Bereich eine wichtige Arbeit zu erledigen hat. Wir werden gemeinsam Kirche in Heidelberg gestalten.

Heidelberg ist ein schwieriges Pflaster. Hat Sie mal jemand vor dem Job gewarnt?

Nein, ich wurde nicht gewarnt. Es ist auch schwierig, das von außen zu beurteilen. Ich werde es sehen. Ich gehe unbefangen auf die Menschen zu und vertraue darauf, dass man mir auch Wohlwollen entgegenbringt und wir gemeinsam nach vorne schauen.