Wir wollen nur spielenVon Farben und Augen
Würfelglück und Taktik sind gefragt bei "Noch mal!". Jeder Spieler besitzt ein eigenes Spielblatt und versucht, dieses geschickt durch Ankreuzen der Felder auszufüllen. Für komplett angekreuzte Spalten oder Farben punkten die Spieler. Je weiter sich das Blatt füllt, desto höhere Punkte winken. Die Würfel bestimmen, was angekreuzt werden darf. Der jeweils aktive Spieler hat die Wahl aus je drei Farb- und drei Zahlenwürfeln. Ein Paar sucht er aus, zum Beispiel "blau" und "3". Alle anderen suchen sich eine Kombination aus den verbleibenden Würfeln aus.
Ab dem ersten Wurf fiebern alle Spieler mit. Welche Kombinationen entstehen durch die Würfel? Welche Würfel bleiben übrig, nachdem der aktive Spieler zugegriffen hat? Umgekehrt hat der aktive Spieler es in der Hand, die anderen auch mal zu ärgern - wer etwa den vom Nachbarn heiß ersehnten einzigen gelben Würfel wegnimmt … Und wer verloren hat, grämt sich nicht, sondern ruft: "Noch mal!". Kein Problem, denn eine Partie dauert nur 20 Minuten!
Info: "Noch mal!" von Inka und Markus Brand, Schmidt Spiele, für 1-6 Spieler ab 8, ca. 12 Euro.
Wir wollen nur spielenMit Dünnbier auf Luthers Spuren
2017 ist es 500 Jahre her, dass Martin Luther seine 95 Thesen aufstellte und damit die Reformation einleitete. Viele Stationen rund um das Leben Luthers zeichnet "Luther - Das Spiel" nach und lässt sie am Spieletisch lebendig werden. Ausgestattet mit Käse, Brot und Dünnbier als Proviant begeben sich die Spieler auf die Reise zu den Wirkungsstätten Luthers, darunter natürlich Eisenach und Eisleben, aber auch Augsburg, Magdeburg und viele Städte mehr. Hier treffen sie Personen aus Luthers Zeit und sammeln deren Porträts, für die es Punkte gibt. Schöner künstlerischer Effekt: Während des Spiels entsteht das bekannte Luther-Bild von Lukas Cranach d. Ä. (1528). Beim Wettstreit lernt man etwas über die Reformationszeit - spielerisch, ohne erhobenen Zeigefinger.
Info: "Luther - Das Spiel", Erika und Martin Schlegel, Kosmos, für 2-4 Spieler ab 10 Jahren, ca. 30 Euro.
Mähnen-Bändiger gesucht!
Zusammen mit Löwe Leo brechen besonders gern die jüngeren Spieler in den Dschungel auf. Leos Mähne ist nicht nur stattlich, sondern auch zu lang - er muss dringend zum Friseur! Wenn er nur nicht so schwatzhaft wäre… Die 30 Plättchen auf dem Weg von Leos Bett zum Affen Bobo, dem Friseur, sind zunächst verdeckt. Durch ihre Karten schicken die Spieler den Löwen auf den Weg. Wer etwa eine gelbe "3" spielt, zieht Leo um drei Schritte voran. Und hofft, dass auf dem aufgedeckten Zielplättchen ein Tier mit gelbem Hintergrund erscheint - dann bleibt Leo nicht stehen.
Doch gerade zu Beginn klappt das fast nie. Leo verbringt dann eine bis fünf Stunden mit Klatsch und Tratsch mit dem Zebra, dem Papagei oder anderen Freunden. Die Uhr wird unerbittlich vorgestellt. Um acht Uhr abends schließt Friseur Bobo seinen Salon. Leos Mähne wächst, und am nächsten Tag zieht er erneut los. Jetzt kennen die Spieler schon einige Stationen des Weges. Am nächsten Tag spielen sie ihre Karten gezielter aus - wird es ihnen gemeinsam gelingen, Leo innerhalb von fünf Tagen zu Bobo zu bringen? Teamfähigkeit und gutes Merkvermögen sind gefragt, um dieses hinreißend schön illustrierte Spiel gemeinsam zu gewinnen!
Info: "Leo muss zum Friseur" von Leo Colovini, Abacusspiele, für 2-5 Spieler ab 6 Jahren, ca. 20 Euro.
Wir wollen nur spielenIn geheimer Mission
Bei "Codenames" geht es kommunikativ zu: In zwei Teams treten die Spieler gegeneinander an. Jeweils ein Team-Mitglied ist bei diesem "Spiel des Jahres 2016" der Geheimdienstchef. Er weiß, welche acht oder neun der 25 ausliegenden Begriffe zum eigenen Team gehören.
Wir wollen nur spielenAbwechselnd geben die Geheimdienstchefs ihren Teams Hinweise. Wer etwa "Esel 3" sagt, könnte die drei Begriffe "Gold", "Pferd" und "Geschirr" meinen. Die Chefs wollen mit einem Hinweis möglichst viele Begriffe umschreiben. Doch die Teams denken womöglich nicht um dieselben Ecken - und so könnte ein Team beim Hinweis "Esel" womöglich auch auf die "Peitsche" tippen. Egal, ob die ein gegnerischer oder neutraler Begriff ist, danach ist erstmal das andere Team am Zug. Aber Achtung: Ein Begriff ist ein Attentäter! Tippt ein Team auf diesen, so gewinnt sofort das andere Team …
Der Anfang ist herausfordernd, doch wenn das "Um-die-Ecke-Denken" beginnt, werden alle mitraten. Und um den Agenten neues Futter zu geben, erschien bereits mit "Codenames Pictures" ein Nachfolger. Das Spielprinzip ist dasselbe, jedoch zeigen die ausliegenden Karten Abbildungen anstelle von Begriffen. Klar, dass auch diese keineswegs eindeutig sind und zu allerlei Ideen inspirieren …
Info: "Codenames" und "Codenames Pictures" von Vlaada Chvatil, Heidelberger Spieleverlag/Czech Games Edition, für 2-8 Spieler ab 10 Jahren, je ca. 19 Euro.
Wir wollen nur spielenWer kommt hier lebend raus?
"Flieh, wenn du kannst!": Dieses Motto passt zum aktuellen Trend der "Escape" Spiele. Eine Gruppe lässt sich in einem präparierten Raum einsperren. Dort finden sich Hinweise und Rätsel, die es zu lösen gilt. Nach und nach kommt die Gruppe der Lösung auf der Spur und findet - hoffentlich - rechtzeitig den Schlüssel!
Mit "Escape Room" und "Exit" kann man sich dieses Erlebnis nun auch nach Hause holen. Beide Spiele greifen das Prinzip der echten Escape-Räume auf. Zunächst werden die Spieler durch die Einführungsgeschichte in das Geschehen versetzt. Nun heißt es, die Rätsel zu lösen. Die Uhr tickt. Wie gut wird die Gruppe gemeinsam den Ausgang finden?
Bei "Escape Room" wird die Zeit über ein Gerät namens "Chrono-Decoder" angezeigt. Insgesamt drei Codes müssen die Spieler in jedem der vier mitgelieferten Fälle knacken. Was genau die Aufgabe ist, gilt es zuerst herauszufinden. Hierzu ist unterschiedliches Material verfügbar. Auch der "Decoder" kann Informationen bereithalten … Nach festgelegten Zeitpunkten meldet das Gerät, dass neue Hinweise gelesen werden dürfen. Wie in echten Escape-Räumen können sich die Tüftler so Hilfe holen, wenn sie nicht weiterkommen. In manchen Fällen muss Spielmaterial beschrieben werden. Wer das Spiel an Freunde weitergeben möchte, kann aber über die Homepage des Spiels das verwendete Material nachdrucken. Die vier Fälle bieten einen steigenden Schwierigkeitsgrad.
Mit weniger Material kommen die drei Fälle von "Exit" aus. Die Spieler starten mit einem Buch, in dem erste Hinweise zu finden sind. Denken sie, dass sie die Lösung zu einem Teilrätsel gefunden haben, verrät eine der 30 Lösungskarten, wie es weitergeht, und welche Rätselkarten mit neuen Informationen hinzukommen. Wer nicht weiterkommt, dreht eine Hinweiskarte um. Das ist so clever gestaltet, dass man keine Informationen durch versehentliches Ansehen einer falschen Lösungskarte erhält. Das Besondere: Die Rätsel beziehen alles Material mit ein. Das kann auch bedeuten, dass eine Karte zerschnitten werden muss. Das Spiel ist somit nur einmal spielbar. Alle drei verfügbaren Fälle bieten unterschiedliche Herausforderungen.
Beide Spiele bieten knackige Rätsel und auch die eine oder andere Überraschung. Durch das kompaktere Material ist "Exit" besser für kleinere Gruppen von zwei oder drei, eventuell vier Spielern geeignet. Wer auch mal mit vier oder mehr Personen rätseln möchte, sollte zu "Escape Room" greifen. Zu beiden Spielen sind auch schon neue Fälle angekündigt.
Info: "Escape Room - Das Spiel", Noris-Spiele, für 2-5 Spieler ab 16 Jahren, ca. 50 Euro. "Exit - Das Spiel", Inka und Markus Brand, Kosmos, für 1-6 Spieler ab 12 Jahren, ca. 13 Euro pro Fall.