Hintergrund Stifter Stadthalle

Ausschuss diskutierte Stadthalle

08.02.2018 UPDATE: 08.02.2018 19:45 Uhr 1 Minute, 29 Sekunden

Die Stifter sollen nicht warten

Eigentlich wollten die Stadträte im Haupt- und Finanzausschuss viel lieber über die Art und Weise der Sanierung der Stadthalle sprechen, doch es ging nur um die Information, warum sie möglichst rasch saniert werden soll. Grund für die Vorlage war ein Antrag der CDU, die eine Sanierung erst nach Fertigstellung des neuen Konferenzzentrums gefordert hatte.

Dies sei aber aus Sicht von Heidelberg-Marketing vor allem der gemeinsamen Vermarktung von Stadthalle und Konferenzzentrum als "wettbewerbsfähige Tagungsdestination" nicht zuträglich, heißt es in der Vorlage. Außerdem würde das neue Konferenzzentrum während der Bauzeit mit kulturellen Veranstaltungen aus der Stadthalle belegt, was zu Problemen mit dem Kongressgeschäft führen würde. Erst vor Kurzem hatte Heidelberg-Marketing zudem mitgeteilt, dass bei einem späteren Sanierungsbeginn Teile der Stadthalle vom TÜV gesperrt werden könnten. "Darüber hinaus ist es Stiftern, die bei ihren Zusagen von einem Baustart im Herbst 2019 und einer Fertigstellung 2021 ausgehen konnten, nicht zuzumuten, bis 2024 zu warten", heißt es weiter.

Diesen Mäzenen, allen voran Wolfgang Marguerre, der allein 22 Millionen Euro für Umbau und Sanierung der Stadthalle beisteuert, dankte Oberbürgermeister Eckart Würzner in der Sitzung noch einmal ausdrücklich für ihr Engagement. "Das konkrete Sanierungskonzept werden wir Ihnen so zeitnah wie möglich vorstellen, geplant ist der nächste Haupt- und Finanzausschuss am 21. März", sagte Würzner. Die Stiftung, über die der Umbau zum Konzertsaal abgewickelt werden soll, sei gegründet und das Regierungspräsidium als Aufsichtsbehörde habe zugestimmt.

Matthias Diefenbacher (Die Heidelberger) forderte noch einmal eine Betrachtung der Folgekosten eines Umbaus, die laut OB aber vom konkreten Sanierungskonzept abhängen und dadurch erst später zur Verfügung gestellt werden könnten. Beate Deckwart-Boller (Grüne) wundert sich noch immer, warum es keinen Architektenwettbewerb für den Umbau gibt. "Einen Wettbewerb gibt es nur bei einem Eingriff in die äußere Kubatur. Den gibt es hier aber nicht. Es geht beim Umbau um eine Nutzungsverbesserung, eine Verbesserung der Barrierefreiheit und eine akustische Verbesserung", erklärte Würzner. Hilde Stolz (Bunte Linke) hatte konkrete Fragen, etwa welche Akustikfachleute und welche Denkmalschützer an den Planungen beteiligt waren, deren Beantwortung Würzner für die Sitzung im März versprach. "Wir sind froh und dankbar, dass ein Mäzen sich bereit erklärt hat, einen Großteil der Finanzierung zu übernehmen", sagte der OB. Auch die Planungskosten habe Marguerre übernommen. (tt)