Hintergrund Schwimmbad Schönau

Die Abrissbirne muss noch warten

05.12.2019 UPDATE: 05.12.2019 06:00 Uhr 1 Minute, 3 Sekunden

Die Abrissbirne muss noch warten

Matthias Frick ist wichtig, dass Kinder schwimmen können. Kein Wunder, ist doch der künftige Bürgermeister von Schönau bisher Vorsitzender der DLRG in Leimen. Und deshalb will er nach seinem Amtsantritt am 1. Januar den Bau eines Lehrschwimmbeckens vorantreiben. Doch das Reaktivieren des bisherigen Hallenbads (siehe weitere Artikel) würde Unsummen verschlingen und ist ausgeschlossen. Abreißen? Das wäre hingegen schon für knapp 200.000 Euro zu haben – Geld, das die Stadt aber nicht übrig hat oder noch nicht ausgeben will. Das Gebäude ist aus massivem Beton und nicht einsturzgefährdet. "Statisch gibt es keine Bedenken", sagt Markus Schaljo von der Stadt. Die Abrissbirne muss sich gedulden.

"Der Gemeinderat ist aber nicht untätig", betont die stellvertretende Bürgermeisterin Tanja Ehrhard. "Wir brauchen ein Gesamtkonzept für das Areal." Denn einen Abriss ohne Neugestaltung müsste die Stadt alleine zahlen. Findet hingegen eine neue Nutzung statt, winken Zuschüsse. In der Diskussion sind ein neues Feuerwehrhaus und eine neue Sporthalle als Ersatz für die bisherige Halle im Oberen Tal. Diese könnten gemeinsam beheizt werden. Auch ein neues Hallenbad könnte hier entstehen: "Das kann aber nur als gemeinsames Projekt mit den anderen Gemeinden im Steinachtal gelingen", betont Ehrhard. "Schönau alleine kann das nicht stemmen." Konkret sei hier jedoch noch nichts.

Die Stadt führe Gespräche mit den Vereinen, ein Planungsbüro sei eingeschaltet, so Ehrhard. Auch die Hochwassergefahr durch die angrenzende Steinach müsse berücksichtigt werden. Ehrhard betont, dass es auf jeden Fall eine öffentliche Nutzung geben soll und keine Wohnhäuser entstehen. "Es handelt sich um das Filetstück von Schönau", betont sie. "Es ist flach und einfach zu bebauen – das verhackstücken wir nicht." (cm)