Hintergrund Schmidt Hahn 1

15.12.2019 UPDATE: 16.12.2019 18:30 Uhr 44 Sekunden

Was wird am Bahnhof gekauft, was in der Stadt?

Faktor Zeit: "Der kleine Unterschiede ist der Faktor Zeit", sagt Karl-Hans Schmitt auf die Frage, wo der Unterschied liegt zwischen einer Buchhandlung am Bahnhof und einer in der Stadt. Wer zum Zug muss, bei dem sollte es schnell gehen. In der Innenstadtbuchhandlung bleibt der Kunde auch mal etwas länger. "Am Bahnhof geht es mehr um Übersichtlichkeit, um schnelle Orientierung, in der Buchhandlung eher um Atmosphäre."

Nicht nur Bestseller: Allerdings finden sich laut Schmitt in den Bahnhofsbuchhandlungen – vor allem in den großen – nicht nur Bestseller. Auch die gefragten Titel unterscheiden sich kaum. "Saša Staniši ist im Moment mit dem Titel ,Herkunft’ sowohl im Bahnhof als auch auf der Hauptstraße top", sagt Schmitt. Sebastian Fitzek mit seinem Psychothriller "Das Geschenk" liege in der Hauptstraße auf Platz 3, am Bahnhof auf 5.

Lesende Frauen: "Am Bahnhof haben wir einen hohen Anteil Männer, der klassische Buchhandel ist frauendominiert", so Schmitt.

Spezielle Interessen: Die gedruckte Presse spielt im Bahnhofsbuchhandel eine große Rolle, sie macht dort 60 bis 70 Prozent des Umsatzes aus. Verkauft werden viele Special-Interest-Zeitschriften (Sport, Musik, Technik, Lebensart usw.). An großen Standorten wie in Frankfurt gibt es Schmitt zufolge 6500 bis 7000 verschiedene Titel.