Hintergrund - "Problematische Veranstaltung"

Polizei ist bei der "Time Warp" wieder im Großeinsatz

03.04.2019 UPDATE: 03.04.2019 19:57 Uhr 1 Minute, 5 Sekunden

Mannheim. Zwischen 200 und 300 ärztliche Versorgungen sind jedes Jahr auf dem Maimarktgelände während des Techno-Festivals "Time Warp" nötig. Bis zu 20 Patienten müssen nach besonders schwerem Drogenkonsum ins Krankenhaus. Rund 100 Rettungskräfte des Roten Kreuzes sind hier im Einsatz. Dazu etwa 410 Polizeibeamte, von denen rund 60 in Zivil auf dem Festivalgelände unterwegs sind. Sie arbeiten in zwei Schichten von 12 Uhr am Samstag bis etwa 16 Uhr am Sonntag, wenn die Fans abreisen. Alles in allem sei die "Time Warp" eine "aus unserer Sicht dann doch sehr problematische Veranstaltung", sagt Leiter des Rauschgift-Dezernats der Polizeidirektion Mannheim, Reiner Lange: "Es ist nun mal so, dass bei solchen Events Drogen konsumiert werden - das ist offensichtlich vorprogrammiert". Ecstacy, LSD, auch Heroin, Kokain und Cannabis: Alles ist dabei.

Nach den Erfahrungen der Polizei müssen immer wieder Autofahrer gestoppt werden, die unter Drogen- oder Alkoholeinfluss zur "Time Warp" fahren wollen oder auf dem Rückweg sind. Das Gros der Mannheimer Beamten ist daher mit Verkehrskontrollen beschäftigt. Sie werden von Kollegen aus Hessen und Rheinland-Pfalz unterstützt. Und auch Polizisten aus Nachbarländern sind dabei, etwa aus Frankreich. "Gut ein Drittel der Fans reist aus dem Ausland an", so Lange: "Aus Italien, Frankreich, der Schweiz und Österreich, aber auch aus Litauen, Ungarn und anderen Ländern". Weitere Kontrollen gibt es daher durch die Bundespolizei bei "Time Warp"-Fans am Mannheimer Hauptbahnhof.

Auch auf dem Festival-Gelände selbst kommt es zu Verstößen gegen das Betäubungsmittelgesetz, wobei immerhin der Handel mit Drogen, nicht zuletzt bedingt durch den hohen Polizeieinsatz, im Lauf der Jahre zurückgegangen ist, wie Lange feststellte. Der Dezernatsleiter lobt die Kooperation und den Informationsaustausch zwischen der Polizei, den Veranstaltern und den Security-Kräften: "Das ist in den zurückliegenden Jahren immer besser geworden und funktioniert mittlerweile sehr gut." (wit)