Hintergrund Inklusion

25.08.2020 UPDATE: 25.08.2020 20:00 Uhr 55 Sekunden

Inklusion bedeutet die Gleichberechtigung und die Teilhabe von Menschen mit Behinderung, ob in der Arbeitswelt oder an der Schule. Die Gesetzgeber von Bund und Ländern stützen sich bei der Umsetzung dieser Leitidee vor allem auf die Behindertenrechtskonvention der Vereinten Nationen, ratifiziert in Deutschland im Jahr 2009. "Schüler mit und ohne Behinderung werden gemeinsam erzogen und unterrichtet", steht im Schulgesetz Baden-Württembergs.

Das Qualifikationsprojekt "Inklusive Bildung Baden-Württemberg" schult seit 2017 sechs Menschen mit kognitiven Einschränkungen zu Bildungsfachkräften. Initiator und Leiter ist Stephan Friebe, Dozent an der Fachschule für Sozialwesen der Johannes-Diakonie Mosbach, Unterstützung kommt auch vom Institut für Inklusive Bildung in Kiel, das aus einem ähnlichen Projekt hervorgegangen ist.

Das Annelie-Wellensiek-Zentrum für Inklusive Bildung ist die Fortsetzung des Qualifikationsprojekts: Im Januar 2020 versicherte das Land Baden-Württemberg den Bildungsfachkräften sichere Arbeitsplätze. Die Leitung des Zentrums übernehmen die Professorinnen Vera Heyl und Karin Terfloth, neben den Stellen der Bildungsfachkräfte wird eine Juniorprofessur für Inklusive Bildung an der Pädagogischen Hochschule (PH) geschaffen, zudem können insgesamt vier abgeordnete Lehrkräfte dort promoviert werden. Namensgeberin des neuen Zentrums ist die ehemalige PH-Rektorin Annelie Wellensiek, die 2015 verstorben ist. Das Thema Inklusion im Bildungsbereich war ihr stets ein besonderes Anliegen.

Das übergeordnete Ziel ist laut Heyl "die gesellschaftliche Verankerung der Aufgabe Inklusion". Langfristig sollten alle Studierenden der PH von den Bildungsfachkräften profitieren, erklärt Heyl, Priorität hätten zunächst die Lehramtsstudiengänge. Zudem plane man Kooperationen mit anderen Hochschulen. Das Annelie-Wellensiek-Zentrum solle eine "landesweite Strahlkraft" haben. habo