Hintergrund I Schiri "Traut euch, es macht Spaß"

Was Schiedsrichter sagen

14.09.2018 UPDATE: 14.09.2018 20:00 Uhr 1 Minute, 23 Sekunden

Jörg Wolf (54) pfeift für den FC-Astoria Walldorf, er ist Preisträger der Aktion "Danke Schiri": "Ich will Verantwortung übernehmen. Mein Hobby gibt mir die Möglichkeit, unterschiedlichste Erfahrungen mit Menschen zu machen. Schön finde ich vor allem den großen Zusammenhalt, der unter den Schiedsrichtern herrscht."

Nicole Schneckenberger (31) gehört dem VfB Wiesloch an, sie ist ebenfalls Preisträgerin bei "Danke Schiri": "Ich mag Sport und den Fußball. Ich habe gedacht, immer nur meckern kann es nicht sein, ich will mich selbst einbringen. Ich bin stolz auf die Anerkennung durch den Verband. Ich schätze auch die Unterstützung durch die Kolleginnen und Kollegen, die es mir ermöglich, auch als Mutter und Frau eines Schiedsrichters unterwegs zu sein."

Esra Kaygusuz (19) vom FCA Walldorf leitet seit 2016 Fußballspiele: "Im Fußball geben immer noch die Männer den Ton an, da ist es an der Zeit, dass wir Frauen auch mal unsere Autorität unter Beweis stellen. Ich habe in der kurzen Zeit bereits wahnsinnig viele neue Menschen kennen gelernt. Zu denen, die noch unentschlossen sind, kann ich nur sagen: Traut euch, als Neuling bekommt man jede Hilfe, die man braucht. Ich würde mich freuen, wenn wir Mädchen und Frauen mehr weibliche Unterstützung bekommen würden."

Rouven Ettner (29) ist Stellvertretender Leiter des Bauamtes in Nußloch und Jugendleiter im badischen Fußballverband: "Soll ich wirklich mein Motiv verraten? Während meiner Zeit als Fußballer war ich mit der einen oder anderen Entscheidung der Unparteiischen nicht einverstanden. Ich habe mir gesagt: Vielleicht machst du es besser. Als Schiedsrichter entwickelt man Selbstbewusstsein, es sind viele Freundschaften entstanden und man kommt auch ein bisschen rum."

Bernd Nonnenmacher (59) aus Sandhausen: "Eigentlich wollte ich nach meiner aktiven Zeit als Fußballer, die durch einen Kreuzbandriss zu Ende ging, den Trainerschein machen. Im Zuge der Ausbildung sollte ich Jugendspiele pfeifen. Da bin ich auf den Geschmack gekommen und habe mir gesagt: Das macht ja richtig Spaß. Der Spaß ist im Laufe der vielen Jahre nicht abhanden gekommen. Im Gegenteil. Für mich gab es als Schiedsrichter immer zwei Leitsätze: Behandle die Spieler mit Respekt und sie werden auch respektvoll zu dir sein. Und: Stelle dich nicht in den Mittelpunkt. Der beste Schiedsrichter ist der, der nicht auffällt." wob/Foto: Pfeifer