Hintergrund - Friedenskreuz

28.05.2021 UPDATE: 30.05.2021 06:00 Uhr 57 Sekunden

> Das Heidelberger Friedenskreuz wurde von dem Kirchheimer Ehepaar Rosa und Alfons Eller gestiftet. Am 3. Januar 1952 nannten beide vor ihrer Pfarrgemeinde folgendes Motiv: "Es soll sein ein Sühnekreuz für alle Sünden und schweren Vergehen in der vergangenen und heutigen Zeit, ein Bittkreuz zur Bekehrung der Sünder, Irr- und Ungläubigen, für den Frieden im Volk und unter den Völkern, die Heimkehr der Gefangenen und für die großen Anliegen unserer Zeit und unserer heiligen Kirche."

> Ein erster Kostenvoranschlag für die Errichtung des Friedenskreuzes sah Ausgaben von rund 10.000 D-Mark vor, am Ende kostete das Mahnmal aber gerade einmal etwas mehr als die Hälfte: 5187 Mark. Diese Differenz erklärte Alfons Eller in erster Linie mit der Eigenarbeit des Katholischen Männerwerks und des Jugendbundes sowie dem "Selbstkostenpreis" des Kunstbildhauers Franz Bergner. Schon im Vorfeld hatten sich die Ellers vehement für eine solide Finanzierung eingesetzt und die Stadt, das Land, Einzelpersonen und Firmen um Unterstützung gebeten. Die Spendenbereitschaft ließ allerdings zu wünschen übrig, weshalb die Ellers ein Darlehen aufnehmen mussten.

> Den Platz für das Friedenskreuz wählte das Ehepaar Eller mit Bedacht aus. Exakt an dieser Stelle hatte zuvor ein mittelalterliches Steinkreuz mit christlichen Insignien und dem Wort "Pax" ("Frieden") gestanden. Als die Bauarbeiten für das neue Friedenskreuz Anfang der 1950er begannen, wurden die aufgefundenen Überreste des Vorgängerkreuzes in den neuen Kreuzessockel einbetoniert. Dort befindet sich auch ein Stein aus dem Petrusgrab in Rom und Erde vom Berg Golgota, die ein Prior der Abtei Neunburg beschafft hatte. (pop)