Hintergrund Frankenbahn

13.12.2019 UPDATE: 13.12.2019 06:00 Uhr 2 Minuten, 18 Sekunden

Startschuss für den Regionalbahntakt

Der Finanzierungsvertrag für den neuen Regionalbahntakt wurde am Freitag im Bahnhof Lauda unterzeichnet. Die Vereinbarung wurde zwischen dem Land Baden-Württemberg sowie den Landkreisen Main-Tauber und Neckar-Odenwald-Kreis getroffen. Die Vertreter der beiden Landkreise, Erster Landesbeamter Christof Schauder (Main-Tauber) und Landrat Dr. Achim Brötel (Neckar-Odenwald) sowie der Amtschef des Verkehrsministeriums Baden-Württemberg, Ministerialdirektor Prof. Dr. Uwe Lahl, gaben somit den Startschuss für den Regionalbahntakt.

Die beiden Landkreise haben seit vielen Jahren für die Verbesserung des Schienenpersonennahverkehrs zwischen Osterburken und Lauda gekämpft. Auch viele Bürgerinnen und Bürger brachten sich ein, unter anderem in der Bürgerinitiative pro Frankenbahn. 2018 haben das Verkehrsministerium und die beiden Landkreise einen dreijährigen Probebetrieb mit stündlichen Regionalbahnen auf diesem Streckenabschnitt vereinbart. Der Kreistag des Main-Tauber-Kreises hat Ende Oktober für das Projekt und seine Finanzierung grünes Licht gegeben.

Vereinbart wurde ein stündlicher Regionalbahntakt zwischen Osterburken und Lauda von Montag bis Freitag von 6 bis etwa 22 Uhr. Einzelne, auf die Schulzeiten abgestimmte Verstärkerzüge ergänzen den Grundtakt. Zudem halten am frühen Morgen und am späten Abend einzelne Regionalexpresszüge an den Zwischenstationen. Die Stationen an dem Streckenabschnitt erhalten somit eine umfassende Schienenanbindung von 20 Zügen in jede Richtung an Schultagen, an Ferientagen sind es 19 Züge.

Das Land hat die DB Regio Bayern mit diesen Verkehrsleistungen beauftragt. Die meisten Züge pendeln zwischen Würzburg und Osterburken. Die Regionalbahnen bedienen somit ab 16. Dezember von Montag bis Freitag zusätzlich zu den Stationen zwischen Würzburg und Lauda in der Verlängerung bis Osterburken durchgängig auch die Stationen Königsho-fen, Wölchingen, Eubigheim und Rosenberg stündlich. Der Stundentakt wird morgens und um die Mittagszeit für den Schülerverkehr nochmals verstärkt. Fahrgäste können somit von den Zwischenstationen ohne Umstieg nach Würzburg oder Osterburken und zurück fahren. In Osterburken bestehen Anschlussmöglichkeiten in die Metropolregion Heidelberg-Mannheim sowie ins Oberzentrum Heilbronn und in die Landeshauptstadt Stuttgart. In Lauda bestehen in beide Richtungen Anschlussmöglichkeiten auf der Tauberbahn- und der anschließenden Maintalbahn. Weitestgehend auf die Bahn zugeschnittene Bus- und RufTaxi-Verkehre ergänzen das ÖPNV-Netz bis in die Dörfer ohne direkten Schienenanschluss. Es entsteht insgesamt ein enormer Mehrwert für die Bevölkerung.

Der Regionalbahntakt wurde zunächst für eine Probephase von drei Jahren vereinbart. Bis zum Ende dieser Probephase muss eine dauerhafte Nutzung von mindestens 500 Personenkilometer pro Kilometer Strecke erreicht sein. Der Main-Tauber-Kreis und der Neckar-Odenwald-Kreis, die Städte und Gemeinden sowie die Vertreter des Landes appellieren daher an die Bürger, das Bahnangebot intensiv zu nutzen.

Gleichzeitig tritt am 15. Dezember der neue Fahrplan für Regionalexpresszüge (RE) auf der Frankenbahn zwischen Stuttgart und Würzburg mit stündlichen Zügen in Kraft. Diese werden von dem Eisenbahnunternehmen "Go Ahead" im Auftrag der beiden Länder Baden-Württemberg und Bayern betrieben. Die RE-Züge bedienen die Stationen Osterburken, Lauda und Würzburg in der Regel ohne Zwischenhalte. Sie können wie bisher aus fahrplantechnischen Gründen nur in den Schwachverkehrszeiten am frühen Morgen und späten Abend einzelne Zwischenhalte bedienen. Auch diese Angebote werden deutlich ausgeweitet. In der Kombination aus Regionalbahn- und Regionalexpresszügen ist das Oberzentrum Würzburg ab Osterburken und Lauda künftig zwei Mal pro Stunde auf der Schiene erreichbar.

Insgesamt kosten die werktags zwischen Lauda und Osterburken in jede Richtung 20 Mal fahrenden Regionalbahnzüge rund 3,5 Millionen Euro pro Jahr. Hiervon übernimmt das Land 60 Prozent, die beiden Landkreise haben 40 Prozent zu tragen. Da die Streckenkilometer die Berechnungsgrundlage bilden, übernimmt der Main-Tauber-Kreis mit rund 75 Prozent den Löwenanteil der Landkreissumme. Dies entspricht einen Kostenanteil von rund 1,05 Millionen Euro pro Jahr für den Main-Tauber-Kreis und rund 350.000 Euro für den Neckar-Odenwald-Kreis.

Info: Weiteres gibt es im Internet unter www.vrn.de oder unter www.frankenbahntakt.de