HINTERGRUND Die Aufsteiger

27.04.2020 UPDATE: 27.04.2020 06:00 Uhr 49 Sekunden

Gin: Der Name des Wacholderschnapses ist vom französischen Wort für Wacholder abgeleitet: genévrier. Gin ist eine meist farblose Spirituose und Hauptbestandteil vieler Cocktails, etwa des Martini, des Negroni und des Longdrinks Gin Tonic.

Anfänge: Bereits Mitte des 17. Jahrhunderts gibt es Berichte über einen Wacholderschnaps namens Genever des Arztes Franciscus Sylvius. Als Wilhelm III. von Oranien-Nassau 1689 den englischen Thron bestieg, brachte er den Genever aus seiner Heimat mit. Auch englische Soldaten, die die Holländer im Holländisch-Spanischen Krieg unterstützten, brachten den Schnaps auf die Britische Insel, wo er den Namen Gin erhielt. Durch einen Erlass wurde 1690 festgelegt, dass der Gin nur aus englischem Getreide produziert werden darf.

Ausbreitung: Ende des 18. Jahrhunderts destillierte man in England viele raue, harte Brände mit wechselndem Alkoholgehalt unter der Bezeichnung Gin. Der billige und hochprozentige Schnaps wurde vor allem in den unteren Gesellschaftsschichten sehr beliebt. Der Ginkonsum stieg so stark an, dass die Regierung sich gezwungen sah, im Zuge der Gin-Krise einzugreifen. Durch hohe Steuern und verschärfte Qualitätskontrolle sollte Gin für die unteren Schichten künstlich verteuert werden.

Gin-Act: 1791 regulierte der sog. Gin Act nicht nur Qualität und Herstellung, sondern brachte ihn in die Kreise der Oberschicht. An der Destillationsmethode und Rezeptur wurde in den zahlreichen Destillerien im Londoner Bloomsbury-Viertel und im Vorort Finsbury während von vielen weiter getüftelt.