Hintergrund Bitcoin

08.02.2021 UPDATE: 08.02.2021 06:00 Uhr 1 Minute, 13 Sekunden

2010 kostete ein Bitcoin acht Cent, heute bricht er Rekorde

Spekulationen mit Kryptowährungen sind hochriskant, Kursschwankungen von mehreren zehn Prozent am Tag keine Seltenheit. Davon bleibt selbst das Flaggschiff unter den 8200 Kryptowährungen nicht verschont. War ein Bitcoin im März 2020 für unter 4000 Dollar zu haben, kletterte sein Wert allein am gestrigen Montag um mehr als zwölf Prozent auf ein Rekordhoch von fast 45.000 Dollar.

Grund dafür: Auch der US-Elektroautobauer Tesla setzt jetzt im großen Stil auf die Kryptowährung. Wie das Unternehmen von Konzernchef Elon Musk am Montag mitteilte, investierte Tesla 1,5 Milliarden Dollar (1,25 Milliarden Euro) in die digitale Währung. Der Autobauer plant zudem, die Kryptowährung von Kunden als Zahlmittel für seine Produkte zu akzeptieren. Doch was macht den Bitcoin in den Augen vieler so wertvoll?

Das Angebot von Bitcoins ist stark begrenzt. Maximal 21 Millionen können von den sogenannten Minern beim Berechnen der Blockchain geschürft werden. 18,8 Millionen Bitcoins sind bereits im Umlauf.

Für jeden Block, der "gefunden" wird, erhalten die Miner aktuell 6,25 Bitcoins als Belohnung. Als die Kryptowährung 2009 von Satoshi Nakamoto veröffentlicht wurde, die ersten Bitcoins ein Jahr später für je 8 Cent den Besitzer wechselten, lag die Mining-Belohnung noch bei 50 Bitcoins pro Block. Etwa alle vier Jahre – immer dann, wenn die nächsten 210.000 Blöcke berechnet sind – wird die Belohnung und ergo die Inflationsrate halbiert, was den Preis nach oben treibt.

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Dazu kommt, dass immer mehr Investoren wie zuletzt der Autobauer Tesla, aber auch große Vermögensverwalter, in den Markt drängen. Und auch der Zahlungsdienstleister PayPal akzeptiert seit Neuestem Bitcoins.

Beliebtestes Argument der Krypto-Szene ist aber die Nullzinspolitik der Notenbanken sowie die gigantischen Rettungsprogramme der Coronakrise. Das Vertrauen in Euro und Dollar sinkt, treibt Anleger hin zu Bitcoin, Ethereum, Litecoin oder Cardano, um nur einige der insgesamt 8200 Kryptowährungen beim Namen zu nennen.

Ob diese die Zukunft sind, bleibt abzuwarten. Der Stromverbrauch einer Bitcoin-Transaktion liegt jedenfalls bei mehr als 200 Kilowattstunden – so viel Energie, wie ein Vier-Personen-Haushalt in drei Wochen verbraucht. (cao)