Hintergrund - Bammental Kirche

07.06.2019 UPDATE: 07.06.2019 06:00 Uhr 51 Sekunden

Valentin Feuersteins Lebenswerk war die Ausgestaltung von Kirchen, sagt Pfarrer Karl Endisch und weist darauf hin, dass der 1917 in Neckarsteinach geborene Künstler unter anderem auch in den beiden Wiesenbacher Kirchen Fensterzyklen geschaffen hat. Das Wandrelief am Hochaltar in der katholischen Kirche in Gaiberg sei ebenfalls ein Werk Feuersteins. Und, wer sich auf seine Spuren begibt, trifft auch in den evangelischen Kirchen in Neckargemünd und Dilsberg auf Glasmalereien des Künstlers. Ein Altarbild aus seiner Hand ist zudem in der katholischen Kirche St. Paul in Heidelberg zu sehen.

"Er war im Krieg", erinnert Endisch und glaubt, dass dies den jungen Valentin Feuerstein in seinem späteren Schaffen maßgeblich beeinflusst hat. Aufgewachsen war Feuerstein in einer katholischen Familie als Sohn eines Malermeisters. Er absolvierte eine Malerlehre, wurde 1938 zum Reichsarbeitsdienst eingezogen und diente im Zweiten Weltkrieg bei der Luftwaffe. Stationiert in München studierte er an der Akademie der Bildenden Künste und arbeitete nach Kriegsende als Restaurator. Zunehmend trat dabei das eigene künstlerische Schaffen in den Vordergrund.

Durch die Kunst- und Glasmalerei in Kirchen fand er seinen ganz eigenen Zugang zu Gott. Feuersteins Schaffenskraft reichte weit über die Grenzen der Region Heidelberg hinaus: Fenster von ihm sind unter anderem im Ulmer und im Freiburger Münster zu sehen. 1990 wurde er für sein künstlerisches Wirken mit dem Bundesverdienstkreuz am Bande geehrt. 1999 starb Valentin Feuerstein im Alter von 82 Jahren in Heidelberg. lew