Hintergrund AfD Demo Friedensgebet

09.11.2018 UPDATE: 09.11.2018 06:00 Uhr 41 Sekunden

Friedensgebet

"Kirchheim ist bunt", steht auf einem kleinen Transparent einer Mutter, die gestern Abend mit ihren Kindern in die evangelische Petruskirche gekommen war. "Lass Dich nicht vom Bösen überwinden, sondern überwinde das Böse mit Gutem" - diesen Vers des Apostel Paulus stellten die Pfarrer Fabian Kliesch und Albrecht Herrmann von der Bonhoeffer-Gemeinde sowie Claus Hertin, Pastoralreferent der Katholischen Stadtkirche, in den Mittelpunkt des ökumenischen Friedensgebets.

Sie waren überwältigt angesichts der 400 Menschen, die vor der Kundgebung auf dem Kerweplatz in die Kirche gekommen waren, sich die Hände reichten und von dort mit LED-Kerzen zum Bürgerzentrum zogen. "Wir wollen nicht einzelne Parteien als das Böse markieren", betonte Kliesch, gleichwohl gelte es ein Zeichen zu setzen, dass man den 9. November, 80 Jahre, nachdem in ganz Deutschland die jüdischen Synagogen gebrannt hatten, nicht für eine politische Veranstaltung nutzen sollte. "Es ist beschämend, dass die Kirchen vor 80 Jahren nicht aufgeschrien haben", fügte Hertin hinzu.

Und Hermann Büchsel von "Kirchheim sagt Ja" sagte in seiner Ansprache, es sei erschütternd, dass sich heutzutage wieder Menschen ausländischen Aussehens nicht mehr auf die Straße trauten. (hob)