> Der Branichtunnel gilt als das Jahrhundertprojekt für Schriesheim: Schon in den fünfziger Jahren wurde über eine Ortsumgehung diskutiert, weil die in den Odenwald führende schmale Talstraße völlig überlastet war. Ab den siebziger Jahren wurde immer wieder ein Tunnel zur direkten Anbindung an die Straße nach Ladenburg und damit zur Autobahn gefordert, erst 1995 kam das Projekt in den Generalverkehrsplan des Landes. Der erste Spatenstich war im November 2008, mit der Röhre wurde knapp vier Jahre später begonnen. Am 18. Juni 2016 wurde die Ortsumgehung eröffnet.
Von den vier Tunneln, die der Rhein-Neckar-Kreis unterhält, ist der in Schriesheim am ehesten mit dem Weinheimer Saukopftunnel vergleichbar, der auch der Entlastung der Innenstadt dient, auch wenn das Bauwerk unterm Branich mit 1796 Metern fast einen Kilometer kürzer ist als der etwa zehn Kilometer nördlich gelegene Saukopftunnel. Täglich fahren hier etwa 12.000 Autos durch (Saukopftunnel: 20.000), etwa halb so viele wie durch die Talstraße. Seinen Namen hat der Tunnel vom Gewann Branich, in dem einst eine Silber- und Eisenvitriol gefördert und das in den 1920er Jahren vor allem von Mannheimern als Wochenenddomizil entdeckt wurde; während des Zweiten Weltkriegs siedelten sich immer mehr Bombengeschädigte hier an. hö