Hintergrund

06.12.2019 UPDATE: 08.12.2019 06:00 Uhr 36 Sekunden

Hintergrund

Die "Krippe am Fluss" gibt es seit dem Jahr 2000 – und ihr Name geht auf die damalige Diskussion um "Stadt an den Fluss" zurück: Das sieht man am fünf Meter hohen Hintergrund, auf dem die Altstadtgassen zum Neckar hin streben. Schon damals nahm die zunächst recht konventionell gestaltete Krippe in der Jesuitenkirche aktuelle Themen auf, zunächst die Heimatlosigkeit von Maria und Josef. Später kamen immer mehr Figuren hinzu, mittlerweile sind es um die 90 – und mit den Jahren wurde das Werk immer politischer: Da wurde der Nahost-Konflikt thematisiert (Palästinenserchef Abbas und der israelische Ministerpräsident Netanjahu Arm in Arm), aber auch der Protest gegen das Bahnprojekt "Stuttgart 21". Im Weltmeisterschaftsjahr 2014 kamen auch "Jogi und seine Jungs" zu Ehren – stehen aber nun wieder im Hintergrund. Gebastelt wurden die Figuren zunächst von Gemeindemitgliedern der katholischen Heilig-Geist-Gemeinde, später dann von Häftlingen, die im Untersuchungsgefängnis "Fauler Pelz" einsaßen – bis das 2015 geschlossen wurde. Mittlerweile ist die Krippe eine Touristenattraktion und Teil vieler Stadtführungen. (hö)