> Langzeitplanung: Museen, Theater und Festival-Veranstalter planen meist ein bis zwei Jahre im Voraus, oft noch länger. Das liegt an den Leih-Verträgen, Engagements von Gästen und Vereinbarungen mit Bühnenverlagen, Autoren und Komponisten. Genauso langfristig werden auch die Ausstellungskataloge in Zusammenarbeit mit den Kuratoren, Autoren, Fotografen und Verlagen vorbereitet. Durch die Corona-Pandemie müssen jedoch viele dieser Projekte verschoben oder im schlimmsten Fall auch ganz abgesagt werden. In der Mannheimer Kunsthalle fällt 2021 erfreulicherweise nichts aus, aber die Sonderausstellungen müssen zeitlich neu disponiert werden.
> "Anselm Kiefer": Die Ausstellung mit monumentalen Bildern und Skulpturen aus drei Werkphasen ist bereits komplett aufgebaut, der genaue Eröffnungstermin steht aber noch nicht fest. Johan Holten, der Kunsthallen-Direktor, hofft, dass das Publikum die Exponate ab März besichtigen kann. Die von Sebastian Baden kuratierte Schau wird bis zum 22. August laufen, fast drei Monate länger als ursprünglich geplant. Diese Verlängerung wirkt sich auch auf die Laufzeiten aller weiteren 2021 geplanten Ausstellungen der Kunsthalle aus.
> "James Ensor": Die Arbeiten des belgischen "Malers der Masken" werden ab 11. Juni präsentiert. Der 1860 geborene und 1949 gestorbene Künstler hat eine große Bedeutung für die Kunsthalle, schon 1928 wurde eine Sonderausstellung von ihm in Mannheim gezeigt. Im Zentrum der neuen Schau steht das Gemälde "Der Tod und die Masken", das 1937 von den Nationalsozialisten als "entartet" beschlagnahmt wurde; nun kehrt es temporär nach Mannheim zurück. Insgesamt werden rund 60 Gemälde, ca. 120 grafische Arbeiten sowie einige Masken Ensors gezeigt. (Bis 3. Oktober)
> "Mutter!": Die Ausstellung in Kooperation mit dem dänischen Louisiana Museum of Modern Art folgt am 1. Oktober. Es geht um das Mutterbild und entsprechende Rollenklischees in der Kunstgeschichte. Präsentiert werden Arbeiten von Egon Schiele, Pablo Picasso und Paula Modersohn-Becker bis zu Louise Bourgeois, Yoko Ono und Rineke Dijkstra. (Bis 6. Februar 2022)
> "Mindbombs": Diese Schau widmet sich den Phänomenen des Extremismus und Terrorismus in der zeitgenössischen Kunst. Damit erinnert die Kunsthalle an die Terroranschläge vom 11. September 2001 in New York und Washington. Erstmals werden in drei Sektionen vergleichend die Effekte des sozialrevolutionären, des rechtsextremen und des dschihadistischen Terrorismus auf die visuelle Kultur untersucht. (10. September bis 27. März 2022)
Info: www.kuma.art