Cadolato Modulbau

13.12.2018 UPDATE: 14.12.2018 06:00 Uhr 1 Minute, 41 Sekunden

HINTERGRUND

> Die heutige Cadolto Modulbau GmbH wurde 1890 in Cadolzburg bei Nürnberg gegründet. Am Stammsitz und im thüringischen Krölpa beschäftigt das Unternehmen 350 Mitarbeiter und erwirtschaftet rund 100 Millionen Euro Jahresumsatz, darunter 50 Prozent aus dem Export. Seit diesem Jahr gehört das zuvor inhabergeführte Unternehmen zur Zechbau GmbH (Bremen).

> Gegründet als Wagnerei entwickelte sich Cadolto stetig fort. So gehörte das Unternehmen 1937 zu den Miterfindern des Bauwagens. Seit 1972 werden Raummodule produziert. 1986 wurde eine Hochgebirgsklinik für Davos gebaut - der Einstieg in den Bereich Medizintechnik, wo Cadolto heute mit über 50 Prozent Marktanteil in Deutschland Marktführer ist. Die Raummodule werden heute - neben der Medizin - vor allem in den Bereichen Bürogebäude, Bildung, Wohnen (Mikroapartments), Rechenzentren sowie Funk- und Sendestationen eingesetzt.

> 730 Projekte wurden seit 1972 verwirklicht. Das Berühmteste ist zweifellos das Grenzhäuschen am "Checkpoint Charlie". Zwischen 2004 und 2007 fertigte Cadolto elf Kliniken für Russland an. Auf der Referenzliste stehen ferner der weltweit größte Modulbaukomplex in Paris (Baubeginn 2012) oder eine Klinik am Nordkap (2016).

> Erweiterung des Krankenhauses: Das Projekt besteht aus zwei Bauabschnitten. Baubeginn war im September, die Einweihung ist für den 30. Juni geplant. Die beiden Anbauten haben eine Bruttogrundfläche von 888 Quadratmetern. Im Bettentrakt (Bauabschnitt I) werden im Erdgeschoss eine Endoskopie, ein Aufwachraum und Funktionsräume Platz finden. Im ersten Obergeschoss befinden sich die zentrale Patientenannahme sowie zusätzliche Räume für die Intensivstation. Die Zweibettzimmer mit Nasszellen werden im zweiten und dritten Obergeschoss untergebracht. Alle Patientenzimmer werden mit Bad und WC ausgestattet.

> Bauabschnitt II: Das mit dem zweiten Teil zuerst begonnen wird, hat praktische Gründe. Wäre zunächst der Bettentrakt errichtet worden, wäre es schwieriger gewesen, mit schwerem Gerät an die zweite Baustelle zu gelangen. Im Anbau an die chirurgisch-orthopädische Praxis befinden sich im Erdgeschoss die Anmeldung, ein Behandlungsraum sowie ein Sozialraum. Im ersten und zweiten Obergeschoss sind das Lager, ein Sterilraum und ein Warteraum vorgesehen. Zudem wird im zweiten Obergeschoss die gynäkologische Praxis erweitert.

> Bis Weihnachten sollen die vorbereitenden Arbeiten für Bauabschnitt II - inklusive der Durchbrüche am Bestandsgebäude - abgeschlossen sein, so dass die Module am 8. Januar aufgestellt werden können. Die neun Elemente sind bis zu 13,30 Meter lang und wiegen bis zu 21 Tonnen. Ein Konvoi aus neun Tiefladern wird sich in der Nacht vom 7. auf 8. Januar auf den rund 300 Kilometer langen Weg von Thüringen ins Erftal machen. Parallel dazu beginnen im neuen Jahr die Fundamentarbeiten für Bauabschnitt I. Die 16 Raummodule werden voraussichtlich am 27. Februar angeliefert. Sie sind durchschnittlich vier mal acht Meter lang und vier Meter hoch, und sie wiegen bis zu 17 Tonnen. Anschließend müssen Altbau und Neubau verbunden werden. Ende April sollen beide neuen Gebäude nutzbar sein. rüb