Sie bieten in der Region Wohnzimmerlesungen für die RNZ-Weihnachtsaktion an: (v.li.) Rita Hausen, Anton Ottmann, Monika Keipl und Pit Elsasser beim Besuch in der Wieslocher RNZ-Redaktion. Foto: Pfeifer
Wiesloch. (homa) "Lesen stärkt die Seele", sagte schon Voltaire. Doch lange nicht jeder kann sich auf seine Seele konzentrieren, weil ihm so viele andere Dinge fehlen. Wasser, Nahrung, Bildung – alles Privilegien, die bei uns selbstverständlich erscheinen.
Um Bedürftige in der Region kümmert sich seit Jahren die RNZ-Weihnachtsaktion. Für diesen guten Zweck wollen jetzt die hiesigen Autoren Pit Elsasser (Baiertal), Rita Hausen (Walldorf), Anton Ottmann (Horrenberg) und Monika Keipl (Sandhausen) mit Wohnzimmerlesungen Geld sammeln.
Diese besonderen Veranstaltungen für die RNZ-Weihnachtsaktion wurden 2018 von der Gruppe der Heidelberger Autoren ins Leben gerufen und werden nach dem großen Erfolg – 3500 Euro kamen durch 17 Lesungen zusammen – in diesem Jahr wiederholt. "Ich hatte dann die Idee, im Einzugsbereich der Wieslocher Ausgabe eine Extra-Aktion zu starten", sagte Anton Ottmann beim Besuch in der Redaktion.
Die Spielregeln sollen dieselben wie in Heidelberg sein: Jeder Interessierte kann gegen eine Spende von mindestens 150 Euro einen Autor zu sich nach Hause einladen. Dabei handelt es sich nicht um ein Honorar für den Lesenden, sondern das Geld fließt komplett an die RNZ-Weihnachtsaktion. Veranstaltungsort "muss natürlich nicht unbedingt das Wohnzimmer sein", so Ottmann. Er selbst hat vergangenes Jahr zum Beispiel in einer Runde von 20 Freundinnen gelesen, größer sollten die Veranstaltungen aber nicht ausfallen.
Dabei ist der Rahmen variabel: "Ich habe letztes Jahr in einer Heidelberger Familie gelesen, die hatten noch Verwandte dazu eingeladen", berichtete Pit Elsasser. "Bei mir war es ähnlich, es gab auch noch etwas zu essen", erinnerte sich Rita Hausen.
"Das ist auch für uns Autoren schön, wir können uns austauschen und mit unseren Lesern reden", fasste Anton Ottmann zusammen. Dabei müssen die Lesungen nicht unbedingt in der hektischen Vorweihnachtszeit stattfinden, sondern sind auch erst im Januar möglich.
"Wir decken völlig unterschiedliche Genres ab", sagte Ottmann. Er selbst wird aus seinem im letzten Jahr erschienenen Buch "Begegnungen in der Weihnachtszeit" vorlesen und bietet auch Mundarttexte an. Der gebürtige Heidelberger Pit Elsasser möchte aus seinen beiden aktuellen Büchern lesen:
"Die ziemlich wahren Abenteuer von Perke, Pit & Llotte: Drei Heidelberger Originale erobern die Stadt" und seiner Biografie "Ich dreh mich noch einmal um zu dir: Eine Heidelberger Nachkriegskindheit". Monika Keipl ist die eine Hälfte des Autorenduos mit dem Pseudonym "Rafael Eigner", unter dem sie mit einem Stuttgarter Notarzt schon fünf Romane veröffentlicht hat. Sie wird aus dem gerade erschienenen ersten Band der "Ärzte-mit-Herz-Reihe" lesen, "Herzstillstand", der in Heidelberg spielt.
Ihr Verlag "Tinte und Feder" spendiert zur Wohnzimmerlesung zusätzlich zehn signierte Bücher, der Erlös soll ebenfalls komplett an die Weihnachtsaktion fließen. Rita Hausen würde aus ihrem aktuellen Science-Fiction-Roman "Der Notenjäger" lesen, der von einem zeitreisenden Komponisten handelt, der in Vergangenheit und Zukunft auf der Suche nach Noten ist. Die Walldorferin hat aber auch schon Krimis und historische Romane geschrieben. "Ich lese nach Wunsch", sagte sie.
So nehmen Sie teil: Um eine gewisse Exklusivität zu wahren, möchten alle Autoren maximal zwei Wohnzimmerlesungen anbieten. Interessierte können sich bis spätestens zum ersten Advent, Sonntag, 1. Dezember, in der RNZ-Redaktion in Wiesloch per E-Mail unter red-wiesloch@rnz.de melden.