Kinder psychisch erkrankter Eltern brauchen Unterstützung, die das Projekt "Auryn" bietet. Bei der Unterzeichnung des Kooperationsvertrags (unten) waren dabei: (v.li.) Jugendamtsleiterin Susanne Keppler, Franca Speth (Caritasverband), Manfred Schöniger und Sabine Dumat-Gehrlein, SPHV-Geschäftsführerin Melitta Wernecke und Jana Morath. Foto: Pfeifer
Wiesloch. (teu) "Psychisch Kranke und Kinder haben keine Lobby", weiß Sabine Dumat-Gehrlein. Und um genau diese beiden "Randgruppen" geht es der Leiterin der Psychologischen Beratungsstelle des Caritasverbands in Wiesloch und ihrem Kollegen vom Sozialpsychiatrischen Hilfsverein (SPHV) Rhein-Neckar, Manfred Schöniger. Die beiden Organisationen ziehen seit Kurzem an einem Strang für das neue Präventionsprojekt "Auryn", das sich unter dem Motto "Starke Kinder - Starke Familien" an Familien mit psychisch belasteten und erkrankten Eltern wendet. Der offizielle Startschuss für diese Kooperation fiel dieser Tage im Rahmen einer Auftaktveranstaltung im Sozialpsychiatrischen Zentrum des SPHV in Wiesloch. Hier erfolgte auch die Unterzeichnung des Kooperationsvertrags sowie die Projektvorstellung durch die Initiatoren.
"Diese Kooperation ist eine Schnittstelle, die es so in Wiesloch vorher nicht gab", betont Sabine Dumat-Gehrlein. Die Psychologin vom Caritasverband und Manfred Schöniger, Fachbereichsleiter Sozialpsychiatrischer Dienst und Ambulante Dienste beim SPHV, haben das Präventionsangebot "Auryn" - benannt nach dem gleichnamigen kraftspendenden Amulett aus Michael Endes "Unendlicher Geschichte" - gemeinsam aus der Taufe gehoben.
Die teilnehmenden Familien lernen dabei in mehreren Gruppensitzungen unter Anleitung pädagogischer Fachkräfte, mit den besonderen Belastungen einer psychischen Erkrankung im Familienalltag umzugehen. Vor allem die Situation von Kindern psychisch erkrankter Eltern ist oftmals problematisch und kann durch präventive Maßnahmen, wie sie im Rahmen des Projekts durchgeführt werden, nachweislich verbessert werden.
Das kostenlose Gruppenangebot orientiert sich an einem Manual der Universität Marburg, nach dem Kinder, Kinder und Eltern oder Eltern alleine in insgesamt zwölf Gruppenterminen lernen, mit den besonderen Belastungen umzugehen. Das Projekt, das zum neuen Jahr startet, ist zunächst auf zwei Jahre angelegt und wird mit Spendenmitteln des Jugendamtes finanziert.
Info: Wer sich für das Präventionsangebot "Auryn" interessiert, kann sich bei Sabine Dumat-Gehrlein, Telefon 0 62 22 /5 90 34, E-Mail: s.dumat-gehrlein@caritas-rhein-neckar.de, oder Manfred Schöniger, Telefon 0 62 22 / 7 73 94 11 00, E-Mail: schoeniger@ sphv.de, melden.