Freude über den Michelin-Teller: Oliver Vorfelder (li.) und sein Küchenchef André Gödde. Foto: Kerstin von Splényi
Walldorf. (kvs) Wie immer voller Ungeduld erwartet, ist er vor Kurzem in gedruckter Ausgabe erschienen. Die Rede ist vom "Guide Michelin" Deutschland 2019. Um keinen anderen Restaurant- und Hotelführer ranken sich so viele Mythen und Geschichten. Nach festen Kriterien vergeben inkognito reisende Tester Empfehlungen, die am Ende in "Sternen", "Tellern" oder "Bib Gourmands" ausgedrückt werden. Allein schon die Erwähnung im "Michelin" ist eine Auszeichnung und ein Erfolg für die Teams der jeweiligen Hotels und Restaurants.
Entgegen der landläufigen Meinung, hat eine Nennung im Guide Michelin nichts mit Luxus und steifer Etikette zu tun. Sehr wohl aber werden die Qualität und Kreativität der Küche und der Service bewertet. Vertreten ist dieses Mal wieder ein Hotel- und Restaurantbetrieb aus Walldorf. Im Hotel Vorfelder, das 2020 sein 70-jähriges Jubiläum feiern wird, wurde das "Kaminrestaurant" bereits zum wiederholten Mal mit einem Michelin-Teller für seine Küche ausgezeichnet.
Küchenchef André Gödde hat seine Ausbildung und die bisherige Karriere in verschiedenen Sterne-Restaurants absolviert. Der begeisterte Triathlet weiß um die rauen Sitten und enormen physischen und psychischen Belastungen, denen Küchenteams in Sterneküchen ausgesetzt sind. Umso mehr genießt er die Freiheit und das ihm entgegengebrachte Vertrauen, um sich kreativ an den Walldorfer Töpfen und Pfannen austoben zu können. "Ich möchte unsere Gäste für Gerichte begeistern, die mich selbst begeistern", sagt Gödde. Der Michelin-Tester beschreibt seine Kreationen als "frisch und ambitioniert" sowie "fachkundig zubereitet". Fragt man den Chef des sechsköpfigen Küchenteams, dann ist es ihm wichtig, Qualitätsprodukte zu verarbeiten. Zahlreiche Tagungen und Seminare, die mit guter Küche versorgt werden, stellen in puncto Flexibilität hohe Anforderungen an das Team um den Norddeutschen.
Oliver Vorfelder, seit 2012 alleiniger Geschäftsführer, ist stolz auf das Erreichte. Der Chef des Hauses, der als gelernter Koch weiß, wovon er spricht, und der Chef de Cuisine sind offensichtlich ein harmonisches Team. "Mir macht gerade das bereichsübergreifende Arbeiten, wie es hier im Haus gelebt wird, extrem viel Spaß", erzählt André Gödde. Da gibt es schon mal ein Crossover-Büfett für eine der diversen Familienfeiern oder kohlenhydratreiche Kost für Sportler wie die Teilnehmer des Ironman, bei dem im Sommer auch André Gödde dabei ist.
Neben der Küchenleistung werden das Ambiente, der Service und der Komfort eines Restaurants oder Hotels bewertet. Dafür gibt es sogar eine eigene Kategorie: die Bestecke. Mit zwei Bestecken wird das "Kaminrestaurant" im Michelin mit gutem Komfort beschrieben. Mit den Sterne-Restaurants in Heidelberg und Umgebung will sich Oliver Vorfelder nach eigenen Worten gar nicht messen, ihm ist vor allem an der Zufriedenheit seiner Gäste gelegen und an einem entspannten Arbeitsklima in der Belegschaft.