Grafik: RNZ-Repro/Foto: RNZonline
Von Friedemann Orths
Reichartshausen. Die "Mauer" ist durchbrochen: Reichartshausen bekommt ein Ruftaxi nach Aglasterhausen. Außerdem geplant: ein Gehweg entlang der Heldenhainstraße zum Ruhehain.
Einstimmig beschloss der Gemeinderat auf seiner jüngsten Sitzung die Einrichtung der Ruftaxilinie. "Wir konnten die ,Mauer‘ nach Aglasterhausen durchbrechen", sagte Bürgermeister Gunter Jungmann auf RNZ-Nachfrage. In Zusammenarbeit mit dem Neckar-Odenwald-Kreis und dem Verkehrsverbund Rhein-Neckar (VRN) hat die Gemeinde eine Fahrplanentwurf ausgearbeitet. Ab April oder Mai soll das Taxi bei Bedarf stündlich von 6.12 Uhr bis 19.12 Uhr zwischen den Gemeinden verkehren. Jungmann lobte die "große Unterstützung" von Dirk Schäfer vom Landratsamt Neckar-Odenwald-Kreis, der den ÖPNV betreut.
Die Einkaufsmöglichkeiten in der Nachbargemeinde, Ärzte und eine Apotheke sowie das Hallenbad. Die Fahrzeiten des Taxis sind auf die Anschlüsse der S51 sowie der neuen Buslinie von Sinsheim nach Mosbach getaktet. Die Gemeinde rechnet mit jährlichen Kosten von rund 11.000 Euro. Und auch die Ticketpreise stehen schon fest: Kunden zahlen für eine einfache Fahrt jeweils 2,60 Euro, Inhaber einer VRN-Jahreskarte fahren kostenlos. Kinder zwischen sechs und 14 Jahren zahlen 1,50 und 1,80 Euro. Die Gemeinde wird jetzt Angebote von verschiedenen Taxiunternehmen einholen, "mit denen wir zusammenarbeiten können", sagte der Bürgermeister.
Neues zum Ruhehain wurde bekannt: Aufgrund des erhöhten Fußgängeraufkommens in der Heldenhainstraße, die auf Besucher des Hains und Spaziergänger zurückzuführen ist, plant die Gemeinde nun einen Gehweg. "Der Weg dient der Sicherheit der Fußgänger, die dort spazieren", sagte Jungmann. "Der Verkehr ist durch den Ruhehain mehr geworden, weshalb wir da etwas machen müssen." Einstimmig wurde beschlossen, die Bauplanungen ans örtliche Ingenieurbüro Martin - Schnese zu vergeben.
Der Gehweg soll auf der rechten Seite der Heldenhainstraße in Richtung Ortsausgang bis zum Parkplatz des Ruhehains verlaufen, auf einer Länge von etwa 250 Metern. Die Besitzer der Grundstücke hätten laut Jungmann signalisiert, Teile ihrer Anwesen an die Gemeinde verkaufen zu wollen. "Auf der linken Seite gehören die Grundstücke zwar uns, allerdings ist dort Wald und ein Graben, was den Bau zu kostenintensiv gemacht hätte", sagt Jungmann. Den Weg auf der anderen Straßenseite zu errichten, sei im Endeffekt billiger.
Gute Nachrichten auch für alle, die für Plätze auf dem Ruhehain zahlen: Aufgrund des Vergleichs mit dem Finanzamt wird die Nutzung günstiger, da die Liegerechte umsatzsteuerfrei sind. "Die Rückzahlung wird aber einige Zeit in Anspruch nehmen", sagt der Bürgermeister. Er rechnet mit dem zweiten Halbjahr, da für das aufwendige Verfahren zunächst ein Computerprogramm geschrieben werden soll. "Die Leute rufen schon an und fragen, wo das Geld bleibt", beschreibt er schmunzelnd die Situation.