Der "Hirsch" soll zu einem Schmuckstück werden. Die Glasbausteine weichen Fenstern, die Seite mit der Ziegelwand wird künftig eine offene Fensterfront haben mit einer Terrasse davor für die Eiscafé-Besucher. Foto: Ines Schmiedl
Kirchardt. (isi) Die Pläne für die Sanierung des ehemaligen Gasthauses "Hirsch" in der Hauptstraße 11 sind so weit fortgeschritten, dass die Gemeinde, in deren Eigentum sich das denkmalgeschützte Gebäude befindet, nun das Baugesuch beim Baurechtsamt einreichen kann. Mit einer Gegenstimme hat der Gemeinderat jetzt die überarbeiteten Pläne inklusive Kostensteigerung gebilligt. Ursprünglich waren Kosten von 900.000 Euro für den Umbau im Gespräch, inzwischen sind die Pläne überarbeitet und verfeinert worden, nun rechnet der Planer mit 1,2 Millionen Euro. Allerdings gibt es Zuschüsse, weil das Gebäude im Sanierungsgebiet "Ortsmitte II" liegt: Mit Geldern vom Land in Höhe von 408.000 Euro wird gerechnet.
"Das Haus wird schön", da sind sich im Rat alle einig. Wenn der Umbau abgeschlossen ist, soll sich der "Hirsch" in ein Fachwerk-Schmuckstück verwandelt haben. Eine Pächterin ist bereits gefunden: Ellen Madeira Da Fonseca wird von der nächsten Saison an ihre Eisdiele aus der Grombacher Straße in der Ortsmitte als Eiscafé betreiben.
Architekt Jürgen Bartenbach hat auf der jüngsten Gemeinderatssitzung die überarbeiteten Pläne vorgestellt. Zur Hauptstraße hin wird es künftig keinen Eingang mehr geben. Die Glasbausteine weichen Fensteröffnungen, die an die beiden vorhandenen Fenster angepasst werden. An der rückwärtigen Seite - zum Kindergarten Ortsmitte hin - wird das Gebäude mit einer Holzdeckelschalung verkleidet und außen wird eine Fluchttreppe aus dem ersten Stock montiert. Über die Terrasse, die in Richtung Nord-Ost angebaut wird, kann das künftige Eiscafé betreten werden. Der Eingang an der gegenüberliegenden Seite in Richtung Parkplatz soll bleiben. Für Gäste nutzbar wird neben der Terrasse, das Erdgeschoss sowie das erste Obergeschoss sein. Einen barrierefreien Zugang zum Erdgeschoss gibt es über eine Rampe seitlich an der Terrasse.
Im Kellergewölbe entstehen Abstellräume, dort finden die Kühltruhen ihren Platz. Um den 52 Quadratmeter großen Gewölbekeller für Gäste nutzen zu können, müsste ein zweiter Fluchtweg gebaut werden. Dadurch entstünden jedoch zu hohe Kosten. Zudem müsste Geld in Dämmung und Heizung für das Untergeschoss investiert werden. Auch im zweiten Obergeschoss gibt es keinen Zutritt für Gäste, dort entstehen ebenfalls nur Abstellräume.
Mit der Umgestaltung der Außenanlagen ist Landschaftsarchitektin Anette Dupper beauftragt. Knapp 330.000 Euro wird die Gemeinde zusätzlich investieren. Dafür bekommt das Eiscafé eine rund 80 Quadratmeter große Terrasse, die mit Natursteinen umfasst ist und einen Platz davor. Bäume sollen Schatten spenden, Bänke für genügend Sitzmöglichkeiten sorgen und ein bodennahes Wasserspiel in der Mitte des Platzes die Aufmerksamkeit der Kinder auf sich ziehen.
Für 14 Parkplätze sowie Radabstellflächen und eine Möglichkeit zum Laden von E-Bikes soll gesorgt werden. Der Parkplatz südlich des baldigen Eiscafés wird ebenfalls umgestaltet. Denn der Eingang des Kindergartens Ortsmitte soll von der Hauptstraße weg in den rückwärtigen Bereich verlegt werden. Die Treppe wird abgebaut und die Fläche dem Garten der Einrichtung zugeschlagen. Der neue Eingang auf der Westseite kann nur über die Brunnengasse erreicht werden, dort sollen zusätzliche Stellplätze entstehen. Bei einer Stimmenthaltung wurde diesen Plänen zugestimmt.