Luca (v.l.), Livia, Lara und Giuseppe Panero freuen sich. In ihrem Restaurant „Rossini“ läuft der Betrieb nach dem Corona-bedingten Lockdown wieder an. Foto: A. Dorn
Von Agnieszka Dorn
Leimen-St. Ilgen. Die Karlsruher Straße verbindet im Leimener Stadtteil St. Ilgen die Probsterwaldsiedlung mit der Fasanerie. Ganz an ihrem Anfang liegt das "Rossini". Als der Corona-Lockdown alles Leben in die Knie zwang, gehörte das Ristorante in der Großen Kreisstadt zu den ersten, das auf Lieferservice umstellte und sich an "Leimen liefert" – einer gemeinsamen Aktion von Stadt und Bund der Selbstständigen – beteiligte. Drei Monate danach hat die RNZ das italienische Restaurant besucht. Wir wollten wissen, wie der Betrieb seit der Wiedereröffnung läuft.
"Das Ganze steht und fällt mit dem Wetter", sagt Giuseppe Panero, der seit rund 30 Jahren den Familienbetrieb leitet. Scheint die Sonne, schwirren die Menschen aus und genießen das Essen im Außenbereich des Restaurants. Ist es regnerisch und kühl, finden nicht so viele den Weg dorthin. Außerdem hat Familie Panero beobachtet, dass es zwei Charaktere gibt: Es gebe Menschen, die einfach ausgehen und andere seien nach wie vor verunsichert und blieben zu Hause. "Wir können natürlich beide Seiten verstehen", sagt Tochter Lara Panero.
Bemerkbar macht sich im "Rossini" der von der Corona-Verordnung geforderte Sicherheitsabstand zwischen den Tischen. Wo es zuvor Platz für etwa 40 Gäste im Innenbereich gab, kann jetzt nur noch die halbe Personenanzahl hinein. Draußen sind die Plätze von rund 40 auf 30 geschrumpft – hier lassen sich die Tische weiträumiger stellen. Doch nicht immer werden alle Kapazitäten ausgeschöpft, denn an einem Vierertisch sitzen auch schon einmal zwei Personen. "Wir sind dennoch unter den gegebenen Umständen zufrieden. Es hätte schlimmer kommen können", sagt Giuseppe Panero. Hilfreich seien die jüngsten Corona-Lockerungen, denn jetzt könne auch der eine oder andere Frauen- oder Männerabend stattfinden.
Das "Rossini" hat den während des Lockdowns angebotenen Lieferservice eingestellt. Die Selbstabholung von Speisen ist aber nach wie vor möglich. Deutlich spürten die Betreiber zwischenzeitlich die fehlenden Geschäftsleute, die im Home-Office arbeiteten und nicht zum Essen kamen. Doch auch das läuft nun wieder an. "Wir können nicht klagen, wenngleich es natürlich nicht so wie früher ist", sagte Giuseppe Panero.
Das Lokal hat mittags wie abends unterbrochen von einer Pause geöffnet. Man achtet genauestens auf die Einhaltung der Hygienemaßnahmen. Wer eintritt – sowohl in den Innen- als auch in den Außenbereich – muss sich die Hände desinfizieren. Im Innenraum muss bis zum Tisch eine Mund-Nasen-Bedeckung getragen werden. Für draußen gilt das seit einiger Zeit nicht mehr.
Die aus Italien stammende Familie Panero ist mit Herzblut dabei. Die meisten Gäste sind Stammgäste. In die Ecke der Probsterwaldsiedlung verlaufen sich keine Flaneure. Etwas bange ist den "Rossini"-Betreibern beim Blick in die Zukunft dennoch: Im Herbst kann der Außenbereich nicht genutzt werden. "Wir hoffen, dass es bis dahin weitere Lockerungen gibt", so Giuseppe Panero. Sollte es nicht so sein, könnte es für das Lokal aufgrund des kleinen Innenraums finanziell schwierig werden.