Annegret Kramp-Karrenbauer. Foto: Bodo Schackow/dpa-Zentralbild/dpa
Region Heidelberg. (aham/bmi/cm/luw) Was sagen CDU-Politiker aus der Region zum Rückzug von Annegret Kramp-Karrenbauer? Die RNZ hat nachgefragt.
Julia Philippi, Landtagsabgeordnete und Gemeinderätin aus Dossenheim, hofft, dass der angekündigte Rücktritt Kramp-Karrenbauers dazu beiträgt, "die CDU wieder in ruhigeres Fahrwasser zu bringen", so die 57-Jährige. Für ihre Partei wünscht sie sich, dass sie wieder klare Positionen und Haltungen herausarbeitet. "Wir müssen intern Themen kontrovers diskutieren, Einigkeit finden und dann klar nach außen kommunizieren, wofür wir stehen."
Julia Philippi aus Dossenheim. Foto: Alex
Hans Reinwald, Oberbürgermeister von Leimen und CDU-Mitglied seit 1986, ist "überrascht" vom Entschluss der CDU-Chefin. "Man sollte bei Schwierigkeiten nicht aufhören", findet er, sagt aber auch: "Es ist kein Geheimnis, dass ich ein Fan von Friedrich Merz bin." Dieser habe eine klare Vision und die Schwierigkeiten im Land, etwa in der Wirtschaft, erkannt. Was die Positionierung der CDU in der deutschen Parteienlandschaft angeht, steht für Reinwald fest: "Es ist wichtig für die CDU, in der Mitte zu bleiben!"
Volker Wiegand bedauert den Rückzug von Kramp-Karrenbauer. "Sie hat ihre Sache gut gemacht", findet der Vorsitzende der Eppelheimer CDU. "Auch wenn sie viele Fettnäpfchen nicht ausgelassen hat." Klar ist Wiegands Position zu AfD und Linke: "Ich bin gegen eine Öffnung nach links oder rechts."
Hans Reinwald aus Leimen. Foto: GeschwillDiemut Theato bedauert den Rückzug von Kramp-Karrenbauer "zutiefst", wie die frühere Europaabgeordnete aus Neckargemünd-Waldhilsbach sagt. Dieser sei aber konsequent und folgerichtig. Denn sie habe diesen Schritt angekündigt für den Fall, dass sie die Partei nicht einen könne. "Die Verunsicherung in der CDU ist groß und es fehlt an Zusammenhalt", so die 82-Jährige. Eine Zusammenarbeit mit der AfD oder der Linkspartei hält Theato für falsch.
Robert Hoffmann, Vorsitzender der Sandhäuser CDU, nennt Kramp-Karrenbauers Rücktritt "Blödsinn". Er sieht keine Führungsschwäche der Bundespartei darin, dass die Thüringer CDU entgegen den Empfehlungen von AKK gehandelt habe: "Mit so einer Reaktion wird ein ganzes System in Frage gestellt und die AfD lacht sich noch ins Fäustchen."
Diemut Theato aus Waldhilsbach. Foto: RNZKay Kettemann, Vorsitzender der CDU Nußloch, kann den Rückzug nachvollziehen: "Wenn ein Landesverband ganz anders denkt und entscheidet, muss man sich Gedanken machen", meint er.
Albrecht Schütte, Landtagsabgeordneter aus Bammental, findet es gut, dass AKK nicht sofort zurücktritt. So könne sie die Suche nach Nachfolger und einem Kanzlerkandidaten mitorganisieren. "Wichtig ist, dass wir am Ende einig hinter einer Person stehen", so Schütte.