Lindenschule erhält Lüftungsanlage
Der Gemeinderat vergab zudem die Ingenieursleistungen für ein neues Entwässerungssystem.

Nußloch. (axe) Der Schutz gegen zwei der brennendsten Gefahren der Gegenwart stand hinter zwei Entscheidungen des Gemeinderats: Einhellig billigte das Gremium in seiner jüngsten Zusammenkunft zwei Auftragsvergaben zugunsten der Lindenschule. Damit leistet Nußloch einen Beitrag zum Schutz vor Überflutungen in Folge der Erderwärmung und Erkrankungen durch das Coronavirus.
Zum einen beauftragte das Gremium die "Brewgreen-Engineering" GmbH aus Karlsruhe damit, für gut 15.000 Euro brutto alle relevanten Ingenieurleistungen für ein neues Entwässerungssystem der Lindenschule zu erbringen. Dabei hatten sich die Bürgervertreter auf jene der drei vorgeschlagenen Varianten verständigt, bei der auch das Regenwasser in die Kanalisation eingeleitet wird – was den größtmöglichen Schutz verspricht. Für die Bauarbeiten selbst sind 36.000 Euro veranschlagt.
In der Diskussion war eine größere Versickerungsgrube gewesen, was die Grünen laut Uwe Kleinert bevorzugt hätten. Oder aber eine kleine Grube nebst zusätzlicher Zisterne. Letzteres würde aber nicht nur 21.000 Euro an Mehrkosten bedeuten, sondern auch das Ingenieurhonorar um fast 7000 Euro erhöhen. Zudem wird die bestehende Zisterne weiter zur Toilettenspülung genutzt und ist mit 20 Kubikmetern ordentlich bemessen, wie Ralf Baumeister (FDP/BfN) fand.
Ordentlich frischer Wind wird gleichsam mit dem Einbau einer stationären Lüftungsanlage in der Lindenschule wehen. Nachdem das erwähnte Brewgreen-Büro bereits die Vorplanung nebst Kostenschätzung und Raumbuch vorgelegt hatte, sollen die Karlsruher Ingenieure nunmehr für rund 21.000 Euro brutto auch die Entwurfsplanung übernehmen.
Angedacht sind vier Lüfter auf dem Dach – zwei oberhalb des Hauptflurs, einer über dem Gang zu den südlichen Klassenzimmern und einer dort, wo eine Aufstockung des Gebäudes nahe der Barlachstraße im Gespräch ist. Für diese Erweiterung wird derzeit ein erster Entwurf erstellt, weil das Schulhaus bekanntlich aus allen Räumen platzt. Dank der Vier-Ventilatoren-Variante lässt sich laut Bauamt das gesamte Schulensemble am günstigsten via Sensorsteuerung und Kanäle bis ins Untergeschoss belüften.
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Billig wird das Ganze gleichwohl nicht. Allein die Lüftungsanlage wird auf 460.000 Euro taxiert, dazu könnten bis gegen 250.000 Euro für Statiker, Fachplaner, Elektrik und Trockenbauarbeiten anfallen. Allerdings fördert das Bundeswirtschaftsministerium Neuanlagen in Einrichtungen für Unter-Zwölf-Jährige mit bis zu 80 Prozent oder maximal einer halben Million Euro. Schnellstmöglich will das Rathaus daher einen entsprechenden Antrag stellen. Den frühen Zeitpunkt der Auftragsvergabe lobte in diesem Kontext Michael Molitor (SPD).
Die Lüftungsanlage soll übrigens neben Kohlendioxidsensoren über die Möglichkeit verfügen, die Luft passend zu temperieren. Nicht ganz ernst gemeint bat Bernhard Schuster (CDU) darum, auf Kühlung im Sommer doch zu verzichten. Andernfalls kämen die Grundschüler nicht mehr in den Genuss von Hitzefrei ...



