Meckesheim

"Bounce" begeisterte fast wie das Original

Bon-Jovi-Tribute-Night begeisterte Hunderte in der Auwiesenhalle - "Der Kraichgau benötigt solche Veranstaltungen"

06.01.2020 UPDATE: 07.01.2020 06:00 Uhr 2 Minuten, 17 Sekunden
Sänger und Frontmann Oliver Henrich erinnert auch optisch etwas an Jon Bon Jovi. Foto: Alex

Von Thomas Seiler

Meckesheim. Matthias Grasse hatte den richtigen Riecher. Der langjährige Kommandant und jetzige Sprecher der Meckesheimer Feuerwehr engagierte zur fünften Tribute-Night in der Auwiesenhalle mit "Bounce" eine der angesagtesten Bon-Jovi-Tribute-Bands in Europa. Grasse hatte das Ensemble bereits vor einigen Jahren in Schwetzingen erlebt und die damals gespielten Welthits, die doch sehr an das Original erinnerten und sehr authentisch klangen, nie aus seinem Gehör verloren. "Nach Ohrwürmern von Phil Collins, den Bee Gees, von Queen und Abba sowie einer Unterbrechung durch die Kastelruther Spatzen lag es jetzt auf der Hand, Musik einer solch legendären und nicht nur mit dem Grammy oder der Aufnahme in die ,Rock and Roll Hall of Fame‘ ausgezeichnete Rock-Band zu präsentieren", erzählte der Organisator.

Hintergrund

Teilnehmer des RNZ-Gewinnspiels erlebten einen tollen Abend

Die fünf Gewinner der von der RNZ verlosten Eintrittskarten zur fünften Tribute-Night der Meckesheimer Feuerwehr mit der Bon-Jovi-Gruppe "Bounce" in der Auwiesenhalle (siehe Artikel rechts)

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Teilnehmer des RNZ-Gewinnspiels erlebten einen tollen Abend

Die fünf Gewinner der von der RNZ verlosten Eintrittskarten zur fünften Tribute-Night der Meckesheimer Feuerwehr mit der Bon-Jovi-Gruppe "Bounce" in der Auwiesenhalle (siehe Artikel rechts) zeigten sich am Samstagabend restlos von der Atmosphäre und dem energiegeladenen Auftritt der Musiker begeistert. Aus der ganzen Region reisten sie an, um die musikalische Gruppe zu erleben, die mit eigener Note und viel Liebe zum Detail originalgetreue Sounds und Arrangements aus dem riesigen Repertoire schürfte und diese mit typischen Bon-Jovi-Posen auf die Bühne brachte.

In der Pause trafen sich die glücklichen Freikartengewinner mit der RNZ, um über die Welthits, die Rockgeschichte schrieben, zu plaudern. Tatjana Mächler aus Lobbach war zusammen mit ihrer Tochter Ronja nach Meckesheim gekommen. "Von Partys und Dorffesten" kennt der Sprössling die meisten Rocksongs wie "Unbreakable" oder "You give love a bad Name", während ihre Mutter die Vielfalt der Lieder hervorhob.

Susanne Wirtherle aus Bammental präsentierte sich noch ganz unter Strom, als sie die Kraft des Gehörten nochmals Revue passieren ließ und sich riesig darauf freute, beim späteren Welthit "Livin’ on a prayer" dann "ganz abgehen" zu können. Sie wäre übrigens auf alle Fälle "die paar Meter" in die fast benachbarte Elsenztalgemeinde gekommen, da sie in der Vergangenheit schon Geschmack an solchen Veranstaltungen der Feuerwehr in Meckesheim gefunden hat.

"Eher nicht", antwortete Rose Steu-bing dagegen auf jene Frage. Sie nahm das Losglück zusammen mit ihrem Mann Hans Jürgen allerdings "liebend gerne" an, zumal sie beide als eingefleischte Volleyballer aus Eppelheim die Auwiesenhalle im Gegensatz zu anderen Spielstätten überhaupt nicht kannten. "Das Gebäude hat aber richtig Charme", bemerkte der begleitende Ehemann und kam genauso wie seine Frau über das Liedgut Bon Jovis ins Schwärmen.

"Die Musik hält einfach jung", bemerkte Andreas Ipolt, der seine Frau Sabine nicht lange überreden musste, mit ihm "über den Berg hinweg" von Leimen aus in den Kraichgau zu fahren. Er hielt gerade die Gitarrenpassagen wie bei "Dry county" für genial, als Jens Rösel auf seinem Richie-Sambora-Modell diese fast sehnsuchtsvollen Töne hervorzauberte und dabei stark an den einstigen gleichnamigen Bon-Jovi-Gitarristen erinnerte.

"Sie sind wirklich an dem Original messbar", suchte die Fünfte im Bunde, Laura Lüttig aus Heiligkreuzsteinach, vergeblich das berühmte Haar in der Suppe, als sie auf die Authentizität zu sprechen kam, die sie gar wie ihren 40-jährigen Sohn Bastian zum Mitsingen animierte. "Das ist Nostalgie pur", meinte die eloquente Einwohnerin des Erholungsortes und lobte dabei die "superguten" und unnachahmlichen Balladen, bei denen nahezu jeder Musikliebhaber so richtig dahinschmelze.

Damit gehörten die fünf RNZ-Gewinner jeweils mit ihrer Begleitung zu dem immer größer werdenden Kreis an Fans, die mitunter lange Fahrten auf sich nehmen, um die spektakulären Auftritte von "Bounce" zu erleben. Man erkannte jene schon alleine daran, dass sie ein Original-T-Shirt trugen, das die Besucher ebenfalls in den verschiedensten Farben neben Tassen und offiziellen Gitarren-Plektren an einem Merchandising-Stand käuflich erwerben konnten. Am Sonntag führte übrigens der Weg des Ensembles in die Stadthalle nach Eberbach, bevor es in diesem Monat noch nach Solingen, Erlenbach, Frankfurt und Bonn geht. (ths) 

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Und mit jener Einschätzung lag er richtig. Auch wenn die Besucherzahl am Samstagabend nicht ganz an jene des vergangenen Jahres heranreichte, folgten rund 500 Musikbegeisterte der fetzigen Einstimmung durch den charismatischen Sänger und Frontmann Oliver Henrich. Er wirbelte immer wieder als Dreh- und Angelpunkt wie ein Irrwisch über die Bühne und legte einen sagenhaften Auftritt hin.

Dabei wirkte der 38-jährige Gründer von "Bounce" im Gespräch zuvor eher zurückhaltend und sprach mehr über seine vier Mitakteure. So über den Gitarristen und "Strippenzieher hinter den Kulissen" Jens Rösel, den Keyboarder Johannes Brunn, der "als Jüngster im Bunde noch im Januar 35 Jahre alt" wird, auch über den Bassisten und Heavy-Punk-Fan Tom Müller und nicht zuletzt über den Drummer Olav Quick, der als "absoluter Perfektionist" gilt und sich für die Setlisten verantwortlich zeigt.

"Wir stimmen die Songs auf die jeweilige Location ab", ergänzte jener dazu und verwies dabei auf über 80 Bon-Jovi-Titel, die sich seit den Gründungstagen vor 19 Jahren ansammelten, davon seit 2006 in gleicher Besetzung. "Wir haben uns stets weiterentwickelt", erklärte Henrich und nannte für das vergangene Jahr mit "69 Gigs in fünf Ländern Europas" vor insgesamt 60.000 Menschen und rund 30.000 auf der Autobahn zurückgelegten Kilometern doch recht beeindruckende Zahlen. Dazu gibt es nach jedem Auftritt noch eine Flasche Jack Daniels, die die Bandmitglieder zusammen mit der kleinen Helfercrew wie jetzt im Hotel in Sinsheim auch vor dem Schlafengehen noch köpfen, um nach dem spektakulären Liveact "wieder etwas herunterzukommen", plauderte Quick aus dem Nähkästchen. "Aber auf der Bühne sind wir stocknüchtern und lassen uns vom Enthusiasmus der Zuhörer treiben", bemerkte Henrich in Anlehnung an die Suchtprobleme des Gitarristen Richie Sambora, der 2016 offiziell seinen Dienst bei Bon Jovi quittierte.

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Schon vom ersten Hit "We got it going on" an herrschte der von Henrich vorhergesagte "Großalarm" bei den Zuhörern. Gerade bei Ohrwürmern wie "Runaway", "You give love a bad name", "Livin’ on a prayer”, "Keep the faith", "Bed of roses", "It’s my life” oder "Have a nice day" bis hin zu aktuelleren Songs wie "We weren’t born to follow" wurde stets der Siedepunkt überschritten, zumal mit Licht und Ton eine optische und akustische Perfektion gelang. Selbst bei der Premiere von "Who said it would last forever" – einer absoluten Rarität, die als Demo-Version von Bon Jovi in den 1980er Jahren erschien – fiel die Hochstimmung um keine Nuance ab.

"Glasklarer Sound und perfekter Rockstar-Look, was will man mehr", kam auch Gemeinderat und Ex-Bürgermeister Hans-Jürgen Moos als eingefleischter Bon-Jovi-Fan genauso ins Schwärmen wie Grasse selbst. Eine solche Veranstaltung schweiße die Feuerwehrfamilie noch weiter zusammen, lobte jener das große Engagement der Aktiven über den grünen Klee. Selbst der grippekranke Abteilungskommandant Meckesheims, Marcel Menz, ließ es sich nicht nehmen, die Hemdsärmel kräftig hochzuwickeln. "Der Kraichgau benötigt einfach solche Veranstaltungen", erklärte Grasse das musikalische Konzept, das aus kleinsten Anfängen im Jahr 1993 heraus jetzt eine ganz andere Dimension erreichte.

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