In den Regalen des „nah und gut“-Einkaufsmarktes klafften am Wochenende schon einige Lücken. Foto: Alex
Heiligkreuzsteinach. (cm) Jetzt steht es fest: Der "nah und gut"-Einkaufsmarkt in der Ortsmitte wird am Dienstag, Silvester, 31. Dezember, zum letzten Mal geöffnet sein. Ab 12 Uhr ist er dann geschlossen – zumindest vorübergehend. Denn es konnte kein Betreiber gefunden werden, der den einzigen Einkaufsmarkt des Odenwalddorfes nahtlos weiterführen kann.
Es besteht aber weiter die Hoffnung, dass es eine Wiedereröffnung mit einem neuen Betreiber im nächsten Jahr gibt. "Es gibt nach wie vor einen Interessenten", berichtet der bisherige Inhaber Klaus Schmitt, der nach 17 Jahren aus gesundheitlichen Gründen aufhört. "Es war allerdings nicht mehr im alten Jahr möglich, alles unter Dach und Fach zu bekommen."
Am vergangenen Freitag hat deshalb der Abverkauf der Lebensmittel begonnen. Was übrig bleibt, könne auch der neue Betreiber übernehmen. Bei Drogerieartikeln zum Beispiel sei dies möglich. Anders aber sieht es bei Obst und Gemüse und sonstigen Frischeprodukten wie Milch aus. "Am Dienstag schauen wir, was alles übrig geblieben ist", erklärt Schmitt. "Wir sind auch schon von den Tafeln angesprochen worden." Schmitt geht davon aus, dass die Reste gar nicht so groß sein werden, da er auch schon die Liefermengen angepasst hat.
Aber mit dem Abschließen des 400 Quadratmeter großen Ladens mit sechs Angestellten ist es nicht getan. In den folgenden Wochen wird Klaus Schmitt noch mit der Abwicklung des Betriebs beschäftigt sein. So müsse noch Leergut abgefahren, Müll entsorgt und das Lager geräumt werden. Die Betreibergesellschaft befindet sich ab dem 1. Januar in der Liquidation. Sie darf keinen Handel mehr betreiben.
Fest steht nur, dass der Einkaufsmarkt in Wilhelmsfeld im Januar geschlossen ist. Foto: AlexEinkaufsmarkt in Wilhelmsfeld schließt ebenfalls
"Unser Geschäft ist wegen Geschäftsübernahme und Umbauarbeiten im Januar 2020 geschlossen. Wir werden versuchen, schnellstmöglich wiederzueröffnen." Diese Botschaft lesen derzeit alle Kunden des "nah und gut"-Marktes in Wilhelmsfeld. Nicht nur die Zukunft des Heiligkreuzsteinacher Einkaufsmarktes steht in den Sternen, sondern auch jene des Marktes im Nachbarort Wilhelmsfeld. Sie gehören zur selben Betreibergesellschaft. Die Inhaber sind Brüder.
Anders als in Heiligkreuzsteinach, wo seit Monaten öffentlich über die Zukunft des Marktes diskutiert wird, verläuft die Suche nach einem Nachfolger für den Markt in Wilhelmsfeld – ebenfalls der letzte seiner Art am Ort – im Stillen. Bürgermeister Christoph Oeldorf sagte, dass der Inhaber zuletzt mit Interessenten in Verhandlungen gewesen sei.
Wie weit diese gediehen sind, ist unklar. Denn der Inhaber wollte sich auf RNZ-Anfrage nicht äußern. Sollte eine Fortführung nicht gelingen, könnte – wie auch in Heiligkreuzsteinach – der Betrieb durch eine Genossenschaft zum Thema werden.