Blick auf den als Parkplatz genutzten Leimener Rathausplatz und den angrenzenden Hof der Turmschule. Hier sollen Stadthaus und Tiefgarage entstehen. Foto: Rolf Kickuth
Von Thomas Frenzel
Leimen. Das war zu erwarten: Als es in öffentlicher Ratssitzung um eine Bebauungsplanänderung ging, die dem Bau der viel diskutierten Tiefgarage am Rathausplatz dienen soll, kam aus den Reihen der garagenkritischen GALL keine Zustimmung. Mit zwei Gegenstimmen und einer Enthaltung bedachte sie das Planwerk "Stadtkernsanierung, Teilbereich 2, 1. Änderung und Neufassung", das so "mehrheitlich beschlossen" wurde, wie Oberbürgermeister Hans D. Reinwald nach der Abstimmung festhielt.
Das Plangebiet selbst ist zweigeteilt. Zum einen umfasst es – mit Ausnahme der "Krone" – das gesamt Areal von historischem Rathaus, Rathausplatz, Turm- und Musikschule. Das zweite Teilareal findet sich westlich der Stadtbücherei im Straßendreieck von Turmgasse und Bürgermeister-Lingg-Straße. Beide Teilbereiche zusammen genommen, misst das Plangebiet etwas über 10.000 Quadratmeter.
Mit der Planänderung und den darin enthaltenen Nutzungsvorgaben wird die sogenannte Gemeinbedarfsfläche für Rathaus und Schule besser von jenem Bereich abgetrennt, auf dem das L-förmige Stadthaus mit seinen Geschäften und Wohnungen von einem privaten Investor errichtet werden soll. Eindeutiger definiert wird damit auch der Turmschulhof, unter dem – mit Anbindung an die Hohe Gasse – die versetzt zweigeschossige Tiefgarage mit ihren rund 106 Stellplätzen vorgesehen ist.
Änderungen gibt es aber auch im nördlichen Teilbereich, der an die denkmalgeschützte Stadtmauer entlang der Bürgermeister-Lingg-Straße grenzt. Hier, wo die Arbeiterwohlfahrt Leimen ihre Begegnungsstätte für Senioren unterhält, sollen entlang der Stadtmauer nicht nur Nebengebäude zulässig sein, sondern auch Hauptnutzungen. In der Sitzungsunterlage ist diesbezüglich von "Verwaltung und Küche" die Rede.
Als Sprecher des Bürgerbegehrens, das 2016 den Hotelbau am Rathausplatz verhindert hatte, begrüßte Alexander Hahn (FDP) "mit großer Freude" die Änderung des Bebauungsplans. Wesentliches Ziel sei es schon immer gewesen, den "derzeitigen Schandfleck Rathausplatz endlich zu einem Schmuckstück der Innenstadt" zu machen.