Blick auf den Jägerpfad: Der Straßenasphalt ist ein Flickenteppich. Foto: Alex
Leimen. (fre) Die Summe ist ein Wort: 3800 Euro, eher mehr denn weniger, kostet der laufende Meter. Die Rede ist vom einzigen Neuprojekt, das die Große Kreisstadt in diesem Jahr in Angriff nehmen wird – vom Jägerpfad. Auf einer Länge von rund 200 Metern soll diese Hangstraße grundlegend saniert werden. Für Schätzkosten von 760.000 Euro. Den entsprechenden Baubeschluss fasste der Gemeinderat einstimmig.
Der Sanierungsabschnitt beginnt bei der Straße Im Schilling und reicht bis zur Waldstraße. Hier sollen – im Auftrag der Stadtwerke Leimen – die Wasserleitungen und in Bezug auf die Abwasserentsorgung die Hausanschlüsse erneuert werden. Aber nicht nur dieses: Die Stadtwerke Heidelberg wollen die Gasleitung erneuern. Und: Neben Breitbandversorgung und neuer Straßenbeleuchtung wird auch der Straßenraum neu gestaltet. Die Bürgersteige werden mit rotem Betonstein gepflastert, die Fahrbahn selbst in Asphaltbauweise ausgeführt. "Die ganze Infrastruktur wird erneuert", sagte Oberbürgermeister Hans D. Reinwald, der von einer 800.000-Euro-Maßnahme sprach.
Für Peter Anselmann (CDU) war das Projekt eine Selbstverständlichkeit. Bei der Erneuerung der alten Wasser- und Abwasserleitungen komme die Stadt ihrer Pflicht nach. Einen Schritt weiter ging Peter Sandner (SPD): Er plädierte für eine Auflistung all jener Straßen, die in den nächsten fünf Jahren zur Sanierung anstehen werden. Nach Worten des OB soll diese Liste im Laufe der ersten Jahreshälfte zur Verfügung stehen.
Der Rathauschef verwies in diesem Kontext auf die detaillierte Untersuchung sämtlicher Straßen im vergangenen Spätsommer. Damals hatte das hierauf spezialisierte Berliner Unternehmen "Eagle Eye Technologies" alle 45 Kilometer des Leimener Straßen- und Wegenetzes mit einem Messwagen befahren und die Straßenzustände dokumentiert. Was die Sensoren und Kameras des "Adlerauges" nicht erfassen konnten, war der Untergrund – der Zustand der Versorgungsleitungen. Nichtsdestoweniger sprach der OB vom Anfang des Nachdenkens über eine Prioritätenliste bei der Straßensanierung. Für vorausschauendes Planen in den nächsten 30 Jahren sei eine solche Prioritätensetzung sehr wichtig.