Auch die Sirene auf dem Feuerwehrhaus in Mauer wird heute aktiviert. Foto: Trilsbach
Region Heidelberg. (cm) In ganz Deutschland wird am Donnerstag um Punkt 11 Uhr Alarm geschlagen. Der bundesweite Warntag soll die Menschen auf die Informationswege im Katastrophenfall aufmerksam machen. Warn-Apps auf Handys melden sich, Rundfunkanstalten unterbrechen Sendungen und es heulen Sirenen – zumindest die, die es noch gibt. Denn in den meisten Orten der Region wurden diese in den 90er Jahren abgebaut. Seither besteht keine Pflicht mehr, sie vorzuhalten. Doch in sieben Orten rund um Heidelberg gibt es noch Sirenen, die heute aufheulen sollen. Der Warntag ist auch dazu da, um ihre Funktionsfähigkeit zu überprüfen.
> In Neckarsteinach heulen heute die meisten Sirenen – nämlich sieben: drei in Neckarsteinach auf dem Rathaus, dem alten Feuerwehrhaus und auf der Unitol-Tankstelle sowie jeweils eine in den Ortsteilen Neckarhausen, Lanzenbach, Darsberg und Grein. Diese seien "garantiert 50 bis 60 Jahre alt", aber bis zuletzt regelmäßig gewartet worden, wie Stadtbrandinspektor Sven Schmitt berichtet. Die meisten Sirenen liefen seit Jahrzehnten nicht mehr. Jene am alten Feuerwehrhaus wurde vor einigen Jahren mal durch einen Blitzeinschlag ausgelöst. In Grein heult es hingegen regelmäßig. "Diese Sirene läuft bei Alarmen immer mit, um die Kameraden zu informieren", erklärt Schmitt. Hintergrund sei, dass der Empfang im Stadtteil schlecht ist – auch für die "Piepser" der Feuerwehrleute. "Wir brauchen die Sirenen als Rückfallebene, wenn die digitale Alarmierung nicht funktioniert", betont Schmitt. Die Sirenen werden von der Leitstelle des Landkreises ausgelöst.
> In Schönau heulen heute zwei Sirenen: jene auf dem Feuerwehrhaus in Schönau und jene auf dem Dach des Gemeindeverwaltungsverbands in Altneudorf. "Wir haben die Sirenen für den Katastrophenfall behalten", berichtet Kommandant Hans-Peter Wey. "Diese abzubauen wäre unsinnig." In Altneudorf werde die Sirene auch noch etwa einmal im Jahr genutzt – um Kameraden zu alarmieren, die ihren "Piepser" nicht gehört haben.
> In Mauer heult die Sirene auf dem Dach des Feuerwehrhauses heute und sonst immer einmal im Jahr, nämlich am 1. Mai. Auf diesem Weg werden die Bürger zum Feuerwehrfest "gerufen". "Wir wissen deshalb auch ohne Wartung, dass sie funktioniert", sagt Hauptamtsleiter Matthias Schmalzhaf augenzwinkernd.
> In Gaiberg wird die Sirene auf dem Rathaus heute per Knopfdruck aktiviert, wie Bürgermeisterin Petra Müller-Vogel berichtet. Diese funktioniere, werde jährlich gewartet und bleibe auch bei der Sanierung des Rathauses erhalten.
> In Dossenheim wurde nach dem "Blauen Wasser" im Jahr 2019 über die Wiedereinführung von Sirenen zur Warnung der Bevölkerung diskutiert. Aktuell gibt es lediglich die Sirene beim Chemieunternehmen "Evonik", die heute aufheult.
> In Wiesenbach gibt es noch eine von einst vier Sirenen, die laut Anja Pötzsch von der Gemeindeverwaltung heute aktiviert wird. Dass jene auf dem Rathaus funktioniert, ist bekannt: Vor ein paar Jahren hat jemand im Rausch den Alarmknopf am Rathaus gedrückt.
> In Spechbach wird die Sirene auf dem Rathaus heute getestet, so Bürgermeister Werner Braun. Die Sirene auf der Grundschule bleibt stumm.