Die aus dem Fernsehen bekannten Schauspieler Natalie O'Hara und Max Tidof überzeugten in ihren Rollen als raffinierte Betrüger. Foto: Alex
Eppelheim. (dw) Im Januar war die Premiere in Stuttgart. Jetzt fühlte man sich reif für eine Tournee und so machte die Truppe der "Komödie im Marquardt" mit "Auf und davon" auch in der Rudolf-Wild-Halle Station. Das Haus war nahezu ausverkauft. Die Besucher sollten ihre Entscheidung nicht bereuen: Der Komödie, die bereits 1969 uraufgeführt worden war, merkte man ihr Alter kein bisschen an. Im Gegenteil, in die deutsche und aktualisierte Aufbereitung des englischen Originals waren Bonmots zeitgenössischen Ursprungs eingearbeitet. So die Wahl der Wäschekammer für ein Stelldichein oder der Schweizer Geschäftsmann namens Ackermann.
Die Dialoge waren witzig, ohne banal zu sein. Es ist schon großartig, wenn Betrüger die "Unehrlichkeit" anderer beklagen. Die Schauspieler legten ein gutes Tempo vor und präsentierten sich als Einheit. Die Komödie war leicht verdauliche Kost und machte dennoch satt.
Die Geschichte: Elisabeth und Josephine, zwei junge, gut aussehende Frauen, teilen sich zunächst einen Pelzmantel, um trickreich Männer um Bares zu erleichtern. Später teilen sie sich den unfreiwillig aufgenommenen Kompagnon Charly. Der erste Handel ist gewollt, dem zweiten fallen sie zum Opfer.
Max Tidof, den man aus zahlreichen Rollen im Fernsehen kennt, spielte grandios den listenreichen Charly, dem das Kunststück gelingt, Betrügerinnen zu betrügen. Die Rolle der Elisabeth hatte Natalie O'Hara übernommen, die ebenfalls aus dem Fernsehen bekannt ist, so zum Beispiel aus der Serie "Der Bergdoktor". Doch anders als dort war auf dieser Bühne großbürgerliche oder adelige Noblesse gefordert, um mit Charme und Grazie männlich verliebte Tölpel zu überlisten. In die Rolle ihrer Freundin war Kim Zarah Langner geschlüpft. Auch sie spielte die geforderte Raffinesse beeindruckend stilecht.
Witzig, wenn auch nicht den Lauf der Geschichte beeinflussend: Susanne Theil und Jens Woggon als turtelnde Hotelangestellte. Axel Weidemann schlüpfte in die Rollen der zu schröpfenden Männer, die wegen ihrer eigenen Charakterlosigkeit zur leichten Beute der Betrügerinnen werden.
Das Publikum wurde bestens unterhalten. Mit Szenenapplaus zeigten die Zuschauer, wie sehr ihnen das kurzweilige Geschehen auf der Bühne gefiel.