Vertreter aus Heidelberg, Claudia Felden (3.v.l.), Hermino Katzenstein (4.v.l.) und Hans D. Reinwald (4.v.r.) begutachteten das Stück, das die Lücke im Radwegenetz schließen soll. Foto: heb
Leimen. (heb) Sie ist reizvoll, die Radstrecke vom Bergfriedhof in Heidelberg am Hang entlang durch ruhige Wohngebiete und Weinberge bis zur Leimer Straße. Doch der folgende Abschnitt entlang der viel befahrenen Rohrbacher Straße in Leimen hat umständliche und teils gefährliche Querungen. Daher soll jetzt nach dem Willen der Städte Heidelberg und Leimen mit dem Lückenschluss am Hang zwischen Leimer Weg und der wenig befahrenen Geheimrat-Schott-Straße eine durchgehende und attraktive Radverbindung entstehen, die keine Querung der Rohrbacher Straße mehr erfordert.
Beim HeidelbergCement-Technology-Center in Leimen trafen sich daher Vertreter beider Städte zum Vor-Ort-Termin mit dem Grünen-Landtagsabgeordneten Hermino Katzenstein. Beim Oberklamweg ist die Anlage eines Weges zu erahnen. Leimen hat von HeidelbergCement hier einen Streifen entlang der Grundstücksgrenze abgekauft, hier soll der neue Weg die Lücke schließen.
Freizeitradler und Pendler wie der Leimener Bauamtsmitarbeiter Michael Sauerzapf sehnen diese Verbindung schon seit vielen Jahren herbei. Laut Sauerzapf könnte mit dem Lückenschluss eine Radverbindung bis zum südlichen Ortsausgang von Leimen geschaffen werden. Von da aus gebe es eine gute Verbindung westlich der früheren Bundesstraße B 3 nach Nußloch. "Für Pendler wäre das eine wichtige Verbindung, auch zur SAP und den Heidelberger Druckmaschinen", bemerkte Sauerzapf. Außerdem habe die Strecke auch touristische Bedeutung.
Leimens Oberbürgermeister Hans Reinwald sprach von einem wichtigen Mosaikstein für die Radverbindung zwischen Leimen und Heidelberg. Man sollte bei kombinierten Geh- und Radwegen nicht auf den Zentimeter achten, sagte er. Dasselbe Problem wie auf der Rohrbacher Straße gebe es auf der St. Ilgener Straße. Der Radverkehr werde immer wichtiger, so Reinwald.
Laut Heidelbergs Bau- und Verkehrsbürgermeister Jürgen Odszuck schätzen Radfahrer geradlinige und höhengleiche Wege, aber auch landschaftlich attraktive Strecken. So spricht er sich dafür aus, jetzt die Verbindung am Hang herzustellen.
"Wir waren 2008 schon nah dran, hatten die Gemeinderatsbeschlüsse von Leimen und Heidelberg, die Förderzusage - es fehlte damals nur ein Grundstück", erzählte Sauerzapf. Jetzt scheint der Durchbruch bevorzustehen, doch die Bewilligung des gemeinsamen Förderantrags lässt auf sich warten. Der Antrag wurde vom Regierungspräsidium Karlsruhe noch nicht positiv beschieden, weil die Planer eine Radwegführung über die Rohrbacher Straße bevorzugen. Hier sieht Katzenstein aber überhaupt keine Möglichkeit, da der Platz nicht reiche.