Die durch Schwerlastverkehr stark beanspruchte Luttenbachtalbrücke muss erneut untersucht werden. Foto: Dorothea Damm
Von Dorothea Damm
Neckarzimmern. Schon vor etwa einem Jahr blickte man in Neckarzimmern mit großer Sorge auf die Luttenbachtalbrücke. Weil man vermutete, dass in dem Bauwerk Material verwendet wurde, bei dem bereits Mängel an anderen Brücken entdeckt wurden. Das war in Neckarzimmern zwar glücklicherweise nicht der Fall. Trotzdem bilden sich im Mittelbereich der Brücke allerdings immer wieder Abplatzungen, deren Ursache man jetzt mithilfe einer Untersuchung per Georadar auf den Grund gehen will. Fast 6000 Euro wird die Maßnahme voraussichtlich kosten, die untersuchen soll, ob einer der verbauten Hohlkörper für eine Schwächung der Fahrbahnplatte verantwortlich sein könnte.
"Es ist allerdings nicht sicher, ob dies der Fall ist," erklärte in der jüngsten Gemeinderatssitzung Bürgermeister Christian Stuber dem Gremium und betonte, dass bei einem negativen Ergebnis zumindest dieser Grund als Ursache für die wiederkehrenden Schäden auszuschließen sei. Die Brücke, die auch durch die Transporte der Firma Inast stark beansprucht wird, belaste also auch in Zukunft die Kasse der Neckargemeinde, da – wenn die Ursache gefunden wird – auch eine Reparatur der Schadstellen gestemmt werden muss. Für die Gemeinde werde das eine große Herausforderung.
Dank der Coronazuwendungen konnte das Haushaltsjahr 2020 mit einem weniger negativen Ergebnis (ein Minus von 70.000 Euro) als zunächst befürchtet abgeschlossen werden, gleichwohl war die Gemeinde darauf angewiesen, neue Kredite in Höhe von 380.000 Euro aufzunehmen. Im kommenden Haushaltsjahr muss Neckarzimmern allerdings keinen neuen Finanzierungsbedarf anmelden. Zwar schließt auch der Haushaltsentwurf 2021, der in der Sitzung vorgestellt wurde, mit einem negativen Ergebnis (ein Minus von 197.000 Euro). Das Geld kann aber aus den vorhandenen Mitteln entnommen werden.
"Die Gemeinde lebt im Moment von der Substanz", konstatierte Bürgermeister Stuber. Die Neugestaltung des Bauhofs wird mit 40.000 Euro aus dem Entwicklungsprogramm Ländlicher Raum unterstützt, sodass eine Realisierung des schon lange notwendigen Projektes im kommenden Jahr geplant ist. "Natürlich fahren wir beim Haushalt auf Sicht", so Stuber weiter. Er betonte, dass es noch nicht sicher sei, in welchem Umfang Land und Bund die Kommunen wieder finanziell bei der Bewältigung der Coronakrise unterstützen würden.
"Eine Erhöhung der Steuern oder Gebühren ist in diesem Jahr nicht geplant", beruhigte der Bürgermeister aber. Er gehe davon aus, dass zumindest die Kindergartenbeiträge auch in diesem Jahr wieder durch eine Zahlung des Landes ausgeglichen werden.
Positiv fiel der Bericht zur Forstwirtschaft in Neckarzimmern aus. Fast 30.000 Euro sollen dieses Jahr mit den Hölzern rund um die Gemeinde erwirtschaftet werden, blickte Revierleiter Winterbauer voraus, der allerdings wie Bürgermeister Stuber davon sprach, dass man auch bei den Forstplanungen "auf Sicht fahren" müsse. Die Wälder leiden unter dem Klimawandel. "Es ist einfach zu trocken und zu hieß", stellte Winterbauer fest, der allerdings betonte, dass man in Neckarzimmern sogar noch Glück habe, weil die Buchen, die den größten Teil des Baumbestandes ausmachen, noch deutlich besser zurechtkämen als dies etwa bei Wäldern mit hohem Fichtenanteil der Fall sei.
Pascal Hecht von der Forstbetriebsleitung Mosbach berichtete von seinen Erfahrungen im vergangenen Jahr und ging auf die vielen neuen Herausforderungen ein, denen man sich im Bereich der Forstwirtschaft aktuell stellen müsse. Stuber, der die positive Zusammenarbeit lobte, betonte, dass auch der finanzielle Zufluss für die Gemeinde nicht unbedeutend sei. Winterbauer mahnte, dass man sich hier allerdings vom positiven Ergebnis nicht täuschen lassen dürfe. "Der Anteil der Zuschüsse am Ertrag wird immer höher; auch die Forstwirtschaft ist inzwischen zu einem hohen Teil auf finanzielle Zuwendungen angewiesen, um positive Ergebnisse zu erzielen."
Der Gemeinderat, der den vorliegenden Bauanträgen zustimmte, plant durch die Aussaat von Samen, den Ortseingang im Frühjahr erblühen zu lassen. Einen großen Dank sprach das Gremium an den Bürgerverein aus, der mit nächtlichem Einsatz die Bürger bei der Vereinbarung von Impfterminen unterstützt, die am besten online in den Stunden nach Mitternacht zu bekommen seien. Passend dazu mahnte Stuber, dass man bei den Abschlüssen von Glasfaserverträgen mit der BBV erst die Hälfte der erforderlichen Quote erreicht habe und hier weiterhin Werbung gemacht werden solle.
Auch beim Lärmaktionsplan will man sich in den kommenden Wochen nochmals an die Bürgerinnen und Bürger wenden, um deren Anliegen und Vorschläge zu erörtern.