Der Wald in Limbach schreibt rote Zahlen. Ursachen sind die veränderte Klimasituation und der daraus resultierende starke Käferbefall. Für das nächste Jahr wird "sehr vorsichtig geplant". Archiv-Foto: Stephanie Kern
Von Jana Schnetz
Limbach. Im Mittelpunkt des Interesses bei der Gemeinderatssitzung in Limbach standen die Wahlen der Ortsvorsteher und deren Stellvertreter. In geheimer Wahl entschieden die Gemeinderäte, wer für die Ortsteile in Zukunft als Sprachrohr in den Gemeinderat hinein fungiert. Bürgermeister Thorsten Weber gab die Wahlergebnisse bekannt:
Balsbach: Andreas Ebert und Manuel Link
Laudenberg: Friedbert Müller und Markus Herkert
Heidersbach: Werner Gellner und Achim Rhein
Krumbach: Michael Müller und Elvira Hoffmann
Scheringen: Thorsten Fritz und Ulrike Kispert-Schnetz
Wagenschwend: Mirjam Mertes-Schmitt und Sebastian Preidl
In Limbach gab es noch kein Ergebnis.
Vorgeschlagen wurde Valentin Knapp als Ortsvorsteher. Schon im Vorfeld herrschte über diese Personalie Uneinigkeit: Im Ortschaftsrat stellten sich Valentin Kern und Valentin Knapp zur Wahl, in zwei Wahlgängen gab es ein Patt. Anschließend musste per Losverfahren ermittelt werden, welcher Wahlvorschlag an den Gemeinderat weitergegeben werden sollte. Valentin Knapp hatte das Losglück auf seiner Seite. Doch ihm verweigerte nun der Gemeinderat die Mehrheit. Im November muss diese Wahl deshalb wiederholt werden. Josef Bangert wurde aber bereits zum Stellvertreter gewählt.
Ein weiteres Thema der Gemeinderatssitzung war die Vorstellung des Betriebs- und Finanzplans für das Forstwirtschaftsjahr 2020 durch den Leiter des Forstreviers Limbach/Fahrenbach, Wolfgang Kunzmann. Der Ergebnishaushalt geht von einem Minus von 6000 Euro aus. Die Ausgaben für Kulturen, Waldschutz, Bestandspflege, Erschließung, Betriebssteuern, Verkehrssicherung und Verwaltungskosten können die Einnahmen aus der Holzernte von 41.000 Euro nicht ausgleichen. Die planmäßige Nutzung beschränkt sich auf notwendige Arbeiten wie beispielsweise Pflegehiebe oder Brennholzhiebe. Der Grund hierfür liegt in der großen Menge an Schadholz.
Der Nutzungsplan im Jahr 2019 zeigte, dass der zufällige Einschlag bereits die Hälfte der Gesamtnutzung ausmachte. Insgesamt wurde die Vorgabe von 1000 Festmetern überschritten. Man liege aufgrund des großen Anteils an Schadholz über dem Jahreseinschlag, daher wird für das Jahr 2020 sehr vorsichtig geplant, erklärte Kunzmann. Ursachen seien die veränderte Klimasituation und der Käferbefall im Wald.
"Fakt ist, dass es Jahre dauert, den Ausgleich zu erzielen", sagte Bürgermeister Weber. Die spannende Frage sei, welche Baumart klimafest ist. Der Gemeindewald ist mit 170 Hektar deutlich kleiner als der Privatwald mit 930 Hektar und habe somit auch eine gewisse Pilotfunktion, so Kunzmann. Dies könne für die Bepflanzung mit neuen Baumarten genutzt werden. Im Gespräch sind Esskastanie, Roteiche oder Weißtanne. Darüber hinaus werden mediterrane Baumarten diskutiert. Alle Baumarten würden die Trockenheit besser ertragen als die derzeit stark betroffene Fichte.
Bereits in der Februar-Sitzung wurde die Fortführung der Schulsozialarbeit bis zum Schuljahr 2023/2024 beschlossen. Sozialarbeiterin Scarlett Miesch gab nun einen Einblick in ihr Aufgabenfeld. Das Angebot unterteilt sich in Einzelfallhilfen und Gruppengespräche mit den Schülern. Hinzu kommt die Betreuung verschiedener freiwilliger Arbeitsgruppen. Die Schulsozialarbeiterin interveniert, wenn Verhaltensauffälligkeiten beobachtet werden, schulische Schwierigkeiten oder Mobbing-Vorfälle auftreten. Aber auch Themen wie Ängste vor dem Schulverlauf, familiäre Probleme und Trauerfälle gehören zu ihren Aufgabengebieten. "Manche brauchen auch einfach nur die Möglichkeit zum Reden", erklärte die Schulsozialarbeiterin. Mit den Klassen werden Sozial- und Kommunikationstrainings zur Selbsthilfe und Vorbeugung von Problemen oder das "Trau Dich"-Programm gegen sexuellen Missbrauch veranstaltet.
Um ihre Arbeit sinnvoll ausüben zu können, arbeitet Scarlett Miesch eng mit Lehrern und Eltern zusammen und leitet je nach Problemlage Maßnahmen ein. Das Fazit der Schulsozialarbeiterin lautete: "Sobald ein Schulsozialarbeiter an einer Schule angestellt ist, kommen Sachen auf den Tisch, die ein Lehrer so nicht bearbeiten kann. Die Lehrer sind mit ihrer Arbeit ausgelastet, oder es fehlt an Wissen, die Probleme zu erkennen." Trotzdem sei sie auch darauf angewiesen, dass aufmerksame Lehrer, Schüler und Eltern negative Veränderungen von Schülern an sie herantragen. "Das Opfer meldet sich in den seltensten Fällen selbst", so Miesch.